Wirtschaft
Apple: Proton klagt wegen Monopolstellung des App Stores
Der Hersteller von auf Sicherheit und Privatsphäre ausgelegten Apps wie Proton Mail und Proton Drive hat Klage eingereicht.
Apple: Proton, der Hersteller von auf Sicherheit und Privatsphäre ausgelegten Apps wie Proton Mail und Proton Drive hat Klage wegen des App Stores eingereicht. Die Praktiken im Software Shop des iPhone-Herstellers seien wettbewerbswidrig, heißt es im hauseigenen Blog des Unternehmens aus der Schweiz. Demnach habe Apple eine Monopolstellung auf den Märkten für Smartphones, App-Vertrieb und -Zahlungsabwicklung und würde im App Store Provisionen verlangen, die künstlichen und willkürlichen Zöllen im Internethandel gleichen würden.
Proton fordert in den beim US-Bezirksgericht für den Northern District of California eingereichten Gerichtsunterlagen von Apple eingehende Änderungen im App Store sowie Schadensersatz. Letzterer soll laut Proton an Organisationen gespendet werden, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen würden. Die Klage Protons ist Teil einer größeren Sammelklage gegen Apple, zu der mehrere Entwicklerstudios gehören, darunter auch eine Gruppe koreanischer Entwickler. Von Proton heißt es dazu:
„Durch unsere Beteiligung an dieser Klage können wir sicherstellen, dass es dabei nicht nur um finanzielle Entschädigungen für App-Entwickler für die durch das Verhalten von Apple verursachten Schäden geht, sondern auch um Änderungen der App Store-Richtlinien, die den Zustand des Internets verbessern werden. Wir wollen wettbewerbswidriges Verhalten im App Store dauerhaft beenden und schließen uns dieser Klage an, um sicherzustellen, dass jede zukünftige Einigung echte Änderungen an den Praktiken und Richtlinien von Apple zum Wohle aller Verbraucher, Entwickler und des Wettbewerbs durchsetzt und nicht nur kosmetische Änderungen.“
Für Apple ist die Sammelklage beileibe nicht der erste Fall dieser Art, der jahrelange Rechtsstreit mit Epic Games erschütterte die Branche nachhaltig. Apple konnte den Gerichtsstreit zwar in großen Teilen für sich entscheiden und wurde demnach nicht als Monopolist eingestuft, was jedoch zu nichts anderem führen könnte, das weitere Klagen eingereicht werden. Die aktuelle Sammelklage, der sich nun auch Proton angeschlossen hat, verfolgt allerdings den Ansatz, dass die Gewinne, die der US-Konzern mit seinem App Store erzielt, weit übertrieben seien.
„Unternehmen, die Nutzerdaten gegen ‚kostenlose‘ Dienste monetarisieren und dabei Ihre Privatsphäre missbrauchen, sind davon nicht betroffen, da sie keine Zahlungen über den App Store abwickeln. Unternehmen, die Datenschutz großschreiben und ihre Einnahmen über Abonnements erzielen, sind jedoch unverhältnismäßig stark von dieser Gebühr betroffen, was ein großes Hindernis für die Einführung von Geschäftsmodellen darstellt, bei denen Datenschutz an erster Stelle steht. Natürlich sind dies auch genau die Unternehmen, mit denen Apple durch seine unaufrichtigen Datenschutz-Marketingkampagnen direkt konkurriert. Dies ist ein wesentlicher Faktor für den Niedergang des Internets hin zu einem weit verbreiteten Überwachungskapitalismus.“
Proton ist außerdem der Auffassung, dass es aufgrund von Apples Regularien schwieriger sei, Zahlungen und Abonnements auf mehreren Geräten zu verwalten. Das Schweizer Unternehmen stellt klar, dass Personen, die ihre Proton-Accounts im Web mit einem Upgrade versehen haben, kein Downgrade auf ihrem iOS-Gerät vornehmen könnten. Als weiteres Beispiel wird der Proton Kalender genannt, dessen App nicht als Standard gesetzt werden kann, obwohl dies für andere Anwendungen wie den Webbrowser, E-Mail-Clients und mehr möglich sei. Zudem würden Proton Drive Hintergrundprozesse verweigert, während diese für iCloud erlaubt seien.
Quellenangabe: AppGamers
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