Ratgeber
Ratgeber: Wie unbedenklich sind moderne Fitness-Apps?
Moderne Fitness-App sind auf dem Vormarsch. Doch wie gehen die Apps mit Daten um?
Ratgeber: Die Entwicklung des Alltages hat in den letzten Jahren immer öfter gezeigt, dass kein Mensch mehr sinnlos Zeit zu verschenken hat. Der Freizeitanteil des Lebens nimmt immer mehr ab, stressige Beschäftigungen wie Arbeit nimmt dahingegen deutlich zu. Eine Sache, die viele Menschen gerne als erstes wegrationalisieren ist der Besuch im Fitnessstudio.
Kommt dann auch noch eine weltweite Pandemie dazu, trägt das nur weiter zur zunehmenden Träge der Gesellschaft bei. Profiteure von dieser Entwicklung sind Fitness-Apps, die wie Unkraut überall aus dem Boden schießen. Dabei ist es noch fraglich, wie unbedenklich diese überhaupt genutzt werden können.
Grundsätzlicher Anspruch von Fitness-Apps
Eigentlich ist der Ansatz von Applikationen, die den Menschen einfach und direkt von zuhause Trainieren lassen, sehr positiv. Die teilweise langen Wege zum Studio fallen weg, ein breiteres Sportprogramm ist (je nach App) auswählbar und der Zeitaufwand beschränkt sich beinahe nur auf die reine Trainingszeit.
Mit einer modernen Walk In Dusche lässt sich auch das Studiogefühl der Kabine zuhause simulieren. Heißt alles in allem, dass Fitness-Apps dem Nutzer ein ausgewogenes, automatisiertes Sportprogramm bieten, was mit weniger Aufwand bewältigt werden kann als ein Besuch im Fitnessstudio. In den meisten Fällen beansprucht das auch weniger monatliche Kosten. Demnach ist eine Fitness-App also vermeintlich unbedenklich in der Nutzung.
Der Elefant im Raum
Leider heißt „Automatisierung“ auch immer, dass persönliche Daten generiert und ausgelesen werden. Teilweise sind diese auch rein objektiv betrachtet sehr sensible Daten, wie der Wohnort, das Alter oder sogar der körperliche Befund. Glücklicherweise gibt es in Deutschland mittlerweile die DSGVO. Mithilfe dieser Datenschutzverordnung sind Unternehmen, die Daten jeglicher Art sammeln, gezwungen besonders sicher mit unseren Daten umzugehen.
Das Problem daran ist wie immer die eher stiefmütterliche Beachtung der Verordnung durch viele der Anbieter. So wurde in einem Test kürzlich herausgefunden, dass teilweise sehr bekannte Anbieter von Fitness Apps mangelhaften Datenschutz betreiben. Die Vielzahl an Apps aus den verschiedensten Ländern der Welt, deren Verantwortliche unter Umständen schwer auszumachen sind, macht es nicht einfacher für die Behörden, Missachtungen des Datenschutzes zu belangen.
Gefahren in der Datenanalyse
Selbst wenn die Daten grundsätzlich gut geschützt werden, bestehen noch immer Gefahren für die Gesundheit der Nutzer. In den USA ist es beispielsweise schon vielerorts etabliert, dass Fitnesstracker die Nutzerdaten an die Krankenkassen weiterleiten. Das führt dann dazu, dass diese massiv Druck auf die Psyche der Nutzer ausüben können, indem sie für unfitte Mitglieder die Beiträge erhöhen.
Auch die individuelle Fehlinterpretation von Gesundheitswerten wie Herzfrequenz oder Blutsauerstoffgehalt kann zu Problemen führen. Denn entgegen dem mittlerweile verbreiteten Glauben ersetzen diese Apps keineswegs einen Besuch in der Arztpraxis. Gedacht sind diese Datensammlungen nur zur Unterstützung oder Orientierung. Der Appell vieler Verbraucherschützer und Gesundheitsexperten ist also klar: Fitness-Apps sind aus Daten- und Gesundheitssicht mit Vorsicht zu genießen. Im Zweifel sollte zusätzlich immer auch ein Arzt konsultiert werden.
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