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Facebook: „Compact“-Account wegen Verstößen gegen Regeln gesperrt
Account von „Compact“ bei Facebook und Instagram ohne Vorwarnung gesperrt.
Facebook hat den Account von „Compact“ gesperrt. Das Magazin hatte tagelang massiv für Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen geworben. Das Magazin, das für rechte Verschwörungstheorien bekannt ist, bezeichnete den 29. August 2020 als wichtigsten Tag seit 1945. Compact-Chef Jürgen Elsässer scheint es mit seinem Engagement jedoch übertrieben zuhaben: Facebook hat den Facebook- und den Instagram-Account des Magazins ohne Ankündigung gelöscht.
Das Magazin wird seit März 2020 vom Bundesamt für Verfassungsschutz als „Verdachtsfall“ und damit mutmaßlich rechtsextrem eingestuft. Die Maßnahme des US-Konzerns dürfte ein schwerer Schlag sein: Die Seite, auf der auch Produkte verkauft wurden, hatte 90.000 Fans. Das Magazin wurde auch in rechten Gruppen häufig verlinkt. Für rechte Kreise, auch innerhalb der AfD, wo das Magazin und seine digitalen Ableger zu den viel gelesenen Publikationen gehört, haben soziale Netzwerke einen hohen Stellenwert.
Die Accounts des Magazins gingen laut Tagesschau am Abend, kurz nach 20 Uhr, überraschend vom Netz und zeigten statt der vorher dort noch platzierten ersten Bilder von den Anti-Corona-Demos nur noch Symbolbilder: Die Seite sei nicht mehr verfügbar oder entfernt worden, hieß es. Eine Facebook-Sprecherin bestätigte WDR und NDR den Schritt: „Wir verbieten Organisationen und Personen unsere Dienste zu nutzen, wenn sie Menschen aufgrund von Merkmalen wie Herkunft, Geschlecht und Nationalität systematisch angreifen. Daher haben wir das Compact-Magazin von Facebook und Instagram entfernt.“
Facebook beruft sich dabei auf sein eigenes Regelwerk, die sogenannten Gemeinschaftsstandards. Man lösche die Seiten von Organisationen, wenn sie gegen die Hassstandards verstießen. Facebook steht seit Monaten unter massivem Druck. Zahlreiche Unternehmen weltweit hatten angekündigt, keine Werbung mehr zu schalten, wenn Facebook nicht konsequenter gegen Hass im Netz vorgehe. Die Facebook-Sprecherin betonte gegenüber WDR und NDR, dass der jetzige Schritt nichts mit dem öffentlichen Druck zu tun habe, es handele sich um einen sehr langwierigen internen Prüfprozess.
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