Facebook: Soziales Netzwerk darf Pseudonyme sperren oder löschen

Facebook Pseudonymen droht das Ende: Das soziale Netzwerk darf Accounts von Nutzern sperren, wenn diese im Internet unter falschem Namen unterwegs sind. Internetnutzer legen sich oftmals ein Pseudonym, um derart quasi unerkannt durch die digitale Welt surfen zu können. Im Zuge von Fake News, Hate Speech und Hetze werden die Forderungen, Fantasienamen zu verbieten, allerdings lauten. Der US-Konzern hat eine entsprechende Klausel bereits in den AGBs, wonach Nutzer zur Angabe ihres richtigen Namens verpflichtet sind. Viele kommen der Aufforderung allerdings nicht nach.

Das Oberlandesgericht München hat unlängst über zwei solche Fälle entschieden und kam dabei zu dem Schluss: Pseudonyme dürfen verboten, betroffene Accounts gesperrt werden. Facebook habe „angesichts eines mittlerweile weit verbreiteten sozialschädlichen Verhaltens im Internet“ ein berechtigtes Interesse, so bereits präventiv auf seine Nutzer einzuwirken.

Rechtsanwalt Thomas Kinschewski erklärt: „In dem einen Fall war es nämlich so, dass der User sich hinter seinem Pseudonym verbarg und rassistische Hetze verbreitet hat. Die Richter sagen: Das was momentan abgeht im Internet, nicht nur bei Facebook, ist jenseits von Gut und Böse. Dieses Gehetze und dieses Mobbing – das müssen wir nicht hinnehmen. Die Gesellschaft hat ein Interesse daran zu wissen, wer so ein Zeug postet.“ Beide Urteile sind allerdings bislang nicht rechtskräftig.