Ratgeber

Ratgeber: Loot Boxen – gleichen sie Online-Casinos ohne Lizenz?

Ratgeber: Loot Boxen sind Thema und werden daher immer wieder heftig diskutiert.

Veröffentlicht

am

Ratgeber: Loot Boxen sind Thema und werden daher immer wieder diskutiert. Früher war der Kauf von Videogames an der Kasse des Geschäfts abgeschlossen. Heute locken viele Spiele in „In-Game Shops“ mit kosmetischen und meist zufällig generierten Gewinnen. Loot Boxen sind hier wohl das prominenteste Beispiel. Spiele wie „Counter Strike“, „FIFA“ oder „Apex Legends“ benutzen diese Mechaniken, um selbst nach dem Kauf weiter Geld zu machen. Natürlich ist das alles jedoch im Spiel optional.

Sind diese Art der Bezahlinhalte harmlose Geldmacherei von Entwicklern, die Spieler belohnen wollen, die freiwillig mehr Geld in ihr Lieblingsspiel investieren oder kann man sie mit den suchterzeugenden Spielmechaniken eines Online Casinos vergleichen? Folgender Artikel soll Spieler über die Thematik aufklären, damit sie sich ihre eigene Meinung bilden können.

Was genau ist eine Loot Box?

Das Öffnen einer Loot Box wird meist mit einem festen Betrag bezahlt, so wie ein Spiel in einem Casino. Der Käufer erhält die Möglichkeit verschiedene Gewinne aus diesen Boxen zu erhalten. Die Gewinne können von kosmetischer Natur sein oder aber auch attributsteigernde Effekte mit sich bringen. Oft steht das Erhalten einer Gewinnchance auch mit einem gewissen Maß an Spielaufwand.

Berüchtigt waren in „Counter Strike: Global Offensive“ die Schlüssel, die man sich für circa 2 Euro kaufen musste, um dann erst überhaupt eine Chance auf einen Gewinn zu haben, den man erhielt, wenn man eine Loot Box damit öffnete. Die Gegenstände in mancher dieser Boxen waren aber vierstellige Euro-Beträge wert. Das Öffnen dieser Boxen wurde für manche Spieler zum finanziellen Fokus, da der Gewinn sehr hoch sein konnte. So wurden virtuelle Gegenstände zu seltenen Sammlerstücken und wurden auf dem „Steam Marktplatz“ versteigert.

Sind Loot Boxen gleichzusetzen mit Casinos ohne Lizenz?

In beiden Abläufen wird mit echtem Geld ein einmaliges Spiel (Öffnen einer Loot Box) erkauft und der Spieler erhält einen Gewinn, der zufällig ist. Da kann man jetzt schnell Schlüsse ziehen und den Vergleich zum Glückspiel herstellen. Der große Unterschied besteht jedoch darin, dass Casino direkt in jeglicher Währung, die zur Verfügung steht, ausgibt. Bei Loot Boxen erhält man meist Skins oder Items. Diese lassen sich nicht ohne weiteres in frei verfügbares Kapital umwandeln.

Diese Handelskultur entwickelte jedoch schnell Wege diese virtuellen Gegenstände in echtes Geld umzuwandeln. Der „Steam Marktplatz“ lässt Spieler ihren „Loot“ in Guthaben für ihren Steam Account umtauschen, um es wieder in neue Spiele investieren. Wem das nicht reichte, der konnte über Drittanbieter seine Items an Unterhändler verkaufen, die eine Echtgeldüberweisung durchführten und dann das Item oder den Skin vom Spieler zugeschickt bekommen. Jedoch hörte man auch oft von Betrügern, die Wege fanden diese Items zu stehlen in dem sie Überweisungen fälschten, um das Opfer unwissend das Item zuschicken zu lassen. Daher ist bei unseriösen Drittanbietern Vorsicht geboten.

E-Sports Wetten mit In-Game Items

Ein neuer Trend, der sich in jüngster Zeit auftat, ist hierbei das Wetten auf E-Sports Events. Fast identisch mit Sportwetten, wird hier auf den Ausgang bestimmter Matches, Spieler VS Spieler oder Team VS Team gesetzt. Der kleine Unterschied ist nur, dass anstatt mit Geld, mit In-Game Items gewettet wird und der Gewinn auch in Form von Items und Skins wieder ausgeschüttet wird. Man hofft also auf bessere Items und gewinnt bei schlechteren Quoten sogar seltenere Gegenstände.

Die Gegenstände werden nach ihrer Wertigkeit in eine Rangliste eingeordnet. Teilnehmer der Wetten schauen sich die Quoten für jede Wette an und wie viele Items eines bestimmten Ranges, sie setzen müssen und die Items, die sie bekommen, wenn sie gewinnen. Spieler wählen das Item aus, das sie setzen wollen und schicken es zu Trading Accounts, welche von den Seiten auf Steam betrieben werden. Danach bekommen sie die entsprechenden Gewinne, sowie die eingesetzten Items, wenn das Spiel zu Ende ist. Oder sie verlieren und gehen leer aus.

Der einfache Zugang zum Internet und solchen Trading-Seiten haben viele Anbieter mit betrügerischen Absichten hervorgebracht. Langbestehende Seiten wie esportwetten.de und dota2bestyolo.com mussten sich das Vertrauen von Spielern lange erarbeiten, zählen aber zu den größten Anbietern in diesem Bereich und haben damit Online Plattformen entwickelt, auf denen man direkt auf seine In-Game Items zugreifen und auf bestimmte Events setzen kann.

Engagierte Spieler sollten sich daher bei ihren Recherchen zu Drittanbietern Zeit lassen und und vorab herauszufinden, ob der Anbieter als vertrauenswürdig wahrgenommen wird. Hier können Trader Foren einen guten Einblick in die Reputation geben.

Glückspiel in Deutschland in Casinos ohne Limit?

Das Glückspiel in Deutschland war schon immer ein schwieriges Thema. Anfang Juli 2021 sollen mit dem neuen Glückspielregulierungsgesetz viele Unklarheiten aus dem Weg geräumt und die Glückspiel-Landschaft in Deutschland vollends reguliert werden. So sollen nur noch Slots-Spiele erlaubt werden, bei denen der Einsatz limitiert und eine Mindestspieldauer vorgeschrieben ist. Dies soll exzessive Spieler schützen.

Aktuell operieren in Deutschland noch unlizenzierte Casinos, die sich ihrer Sonderlage und ihres wesentlich attraktiveren Angebots durchaus bewusst sind. Viele Spieler suchen sie als ihre Alternative auf, da sich immer mehr Casinos der bald geltenden Regeln unterwerfen, um Kooperation mit dem Staat und eine somit zeitnahe Lizenzierung zu ergattern. Haben sie aber doch eine Lizenz aus einem EU-Mitgliedsstaat so sind sie immer noch sicher für Spieler innerhalb der EU und unterliegen Kontrollen der Behörden der zuständigen Länder.

Loot Boxen werden bald ähnlich wie Casinos mit Regulierungen zu rechnen haben. So soll das Angebot von In-Game Shops in die Ermittlung der Altersbeschränkung mit einbezogen werden, um Kinder vor Glückspielmechaniken zu schützen. Gerade im Mobile Gaming Bereich (Handyspiele) gibt es viele vermeintliche „Kinder-Spiele“ mit überraschend umfangreichen Shops für echtes Geld. Außerdem verabschiedete der Bundestag Anfang März eine Veränderung des Jugendschutzgesetzes. Spielentwicklern soll vorgeschrieben werden Optionen in Spielen zu verwirklichen, die es Eltern erlauben solche Echtgeldtransaktionen in den Spielen ihrer Kinder zu deaktivieren.

Sind Loot Boxen das Gleiche wie Glückspiel in Casinos?

Objektiv betrachtet, sind die Charakteristiken von Online Casinos und Loot Boxen auf den ersten Blick sehr ähnlich. Darunter ein monetärer Grundeinsatz und Chancen auf zufällige Gewinne. Dies kann in beiden Fällen allerdings suchtähnliches Spielverhalten auslösen. Jedoch muss man auch beachten, dass es bei den Loot Boxen schwerer ist die Gewinne in Echtgeld umzutauschen und es hauptsächlich um die Nutzung der Items und Skins im Spiel und nicht um deren Handel geht. Dies lag sicher auch nicht im Sinne der Spiele-Entwickler und kann ihnen ohne weiteres nicht vorgeworfen werden. Man sollte sie als Spieler auch nur als nichtessenzielle Spielmechanik ansehen.

Fazit

Das Thema Loot Box ist in der Videospielbranche schon lange heiß diskutiert. Die Parallelen zwischen der Seite von Computerspielen mit Loot Box Mechanik und der von Casino Betreibern sind nicht von der Hand zu weisen. Das Thema Jugendschutz sollte weiterhin im Vordergrund stehen und die Spieler sollten für sich entscheiden, ob sie solche Angebote in Spielen wahrnehmen.

You must be logged in to post a comment Login

Leave a Reply

Antworten abbrechen

Empfehlungen

Die mobile Version verlassen