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Smartphones und Medien: Studien für Eltern

Schlechte Augen und Hyperaktivität durch Handys?

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Kinder und Smartphones, zu diesem Thema gibt es viele Gerüchte. Schlechte Augen, Hyperaktivität und Sprachprobleme sollen sich einstellen, wenn Eltern ihren Kleinen elektronische Bildschirmgeräte zu oft in die Hände drücken. Doch stimmt das wirklich? Studien bestätigen die Vermutungen. Facebook, Instagram, WhatsApp – digitale Medien wie Smartphones und Tablets gehören heute zum Alltag der meisten Kinder und Jugendliche. Die Weltgesundheitsorganisation sieht das kritisch und empfiehlt, dass Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren nicht länger als eine Stunde sitzend vor dem Bildschirm verbringen sollten. Der Berufsverband der deutschen Kinder- und Jugendärzte erklärt sogar: „Bei Säuglingen und Kleinkindern unter drei Jahren sollten Bildschirmmedien nicht zum Einsatz kommen.“

Die Realität sieht laut der BLIKK-Medien-Studie des Bundesministeriums für Gesundheit aus dem Jahr 2017 anders aus: Kinderärzte hatten 5.500 Kinder und Jugendliche in Deutschland untersucht und sie und ihre Eltern zu ihrem Umgang mit digitalen Medien befragt. Das Ergebnis: Bei den Zwei- bis Fünfjährigen schaut gut jedes dritte Kind (33,88 Prozent) täglich 30 bis 60 Minuten fern, jedes zehnte (11,94 Prozent) sogar ein bis zwei Stunden. Doch welche Auswirkungen haben Smartphones und Tablets wirklich auf die Entwicklung des Gehirns, der Augen oder die Sprachfähigkeit? Zahlreiche Studien zu dem Einfluss digitaler Medien auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen kommen zu teilweise alarmierenden Ergebnissen.

BLIKK-Studie zeigt, dass Zwei- bis Fünfjährige, die elektronische Medien mehr als 30 Minuten am Tag nutzen, Entwicklungsauffälligkeiten im Bereich der Sprache aufwiesen und sich allgemein weniger gut konzentrieren konnten. Viele waren der Umfrage nach auch hyperaktiv. Eine Auffälligkeit, die sich auch bei den 7- bis 14-Jährigen beobachten ließ, die sich mehr als 30 Minuten täglich mit elektronischen Medien beschäftigten. Das klingt besorgniserregend, eine Ursache-Wirkung-Beziehung lässt sich allerdings nicht ableiten. Dazu wären Langzeitstudien vonnöten, die es aber allein daher noch nicht gibt, weil Smartphones erst mit der Vorstellung des Apple iPhones im Jahr 2007 an Bedeutung gewannen.

Aufschlussreicher ist der Blick ins Gehirn. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Cincinnati Children’s Hospital in Ohio haben 47 gesunde Kinder zwischen drei und fünf Jahren in die Magnetresonanztomographie (MRT) geschoben und verschiedenen kognitiven Tests unterzogen (JAMA Pediatrics: Hutton et al., 2019). Das Ergebnis: Die Kinder, die nach Angaben der Eltern einen hohen Medienkonsum hatten, wiesen tatsächlich ein geringeres Volumen an weißer Substanz an den Stellen im Gehirn auf, die unter anderem für die Sprache und Selbstregulation zuständig sind. Auch in den kognitiven Tests schnitten sie schlechter ab. Sie konnten sich sprachlich nicht so gut ausdrücken, brauchten länger, um Objekte zu benennen und hatten generell größere Probleme beim Lesen.

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