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Online-Shopping: Betrug mit nur einem Klick erkennen

Fake-Shops wirken leider auf den ersten Blick wie seriöse Angebote.

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Online-Shopping: Fake-Shops im Internet wirken auf den ersten Blick wie seriöse Angebote, sind aber gemeine Fallen für Kunden. Personen, die bei Fakeshops online einkaufen, sehen ihr Geld in der Regel nie wieder. Das hat einen guten Grund: Die Betreiber sind zumeist nicht ermittelbar, arbeiten mit gefälschten oder gestohlenen Daten oder haben ihren Firmensitz weit außerhalb Europas.

Die Verbraucherzentrale NRW ist der Meinung, dass Betreiber von Fake-Shops Einnahmen in Millionenhöhe erzielen können. Der Schaden für Verbraucher ist somit immens. Schlimm, doch nur die Spitze des Eisbergs: Fakeshop-Betreiber gelangen an die Identitäten ihrer Kunden und nutzen diese dann für eigene Käufe. Die Rechnung landet dann beim ursprünglichen Kunden.

Fake-Shops sind mittlerweile im Internet vielerorts zu finden und oftmals nur mit Aufwand von seriösen Shops zu unterscheiden. „Da wird mit professionellen Vorlagen gearbeitet, aus denen sich binnen Minuten Fakeshops erstellen lassen“, sagt Oliver Havlat, der das Projekt „Fakeshop-Finder“ bei der Verbraucherzentrale NRW leitet: „Diese Vorlagen werden immer perfekter.“

Man könne die Fakeshops nicht mehr an schlecht übersetzten Texten oder am fehlenden Impressum erkennen, so Havlat: „Man muss eine Vielzahl von Kriterien abprüfen, um sich ein Bild von der Vertrauenswürdigkeit des Shops machen zu können.“ Die Verbraucherzentrale will dem Treiben nicht mehr tatenlos zusehen und bietet Nutzern daher jetzt mit ihrem „Fakeshop-Finder“ ein professionelles Werkzeug an.

„Zunächst gleicht der Fakeshop-Finder die Domain, also die Internet-Adresse des Shops, die der Nutzer oder die Nutzerin eingegeben hat, mit der Datenbank der schon geprüften Internet-Adressen im Fakeshop-Finder selbst ab“, erklärt der Experte laut einem Bericht von Tagesschau das Verfahren.

Zudem werde sie mit den wichtigsten Fakeshop-Listen und Listen echter Shops abgeglichen. „Neben der Prüfung, ob es ein Impressum und den EU-Streitschlichtungshinweis auf den Shop-Seiten gibt, prüft der Fakeshop-Finder auch, wie alt die Domain ist und wann die letzte Änderung an ihr erfolgte, ob eine Umsatzsteuer-ID auf der Shopseite angegeben ist und ob diese ID auch gültig ist.“

Außerdem trage der Finder die Bewertungen des Shops von den wichtigsten Bewertungsplattformen zusammen und prüfe bestimmte technische Merkmale im Quelltext, die für Verbraucher selbst kaum prüfbar seien. „Aus der Gesamtheit der Ergebnisse errechnet der Fakeshop-Finder dann eine Wahrscheinlichkeit dafür, ob es sich um einen Fakeshop handelt oder nicht“, so Havlat. Das Angebot ist auf der Internetseite verbraucherzentrale.de abrufbar.

Das Land NRW hat die Entwicklung des Fakeshop-Finders mit 250.000 Euro gefördert. „Verbraucherinnen und Verbraucher benötigen eine unabhängige und einfach zu nutzende Möglichkeit, schnell zu überprüfen, ob der Online-Shop, in dem sie einkaufen möchten, möglicherweise ein Fakeshop ist“, begründet ein Sprecher des Ministeriums den Zuschuss des Landes.

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