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Online-Glücksspiel: Tipico muss Spieler 13.800 Euro zurückzahlen

Gerichtsurteil könnte wegweisenden Charakter und Auswirkungen auf Markt der Online-Sportwetten haben.

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Online-Glücksspiel: Das Landgericht Traunstein hat den Anbieter von Online-Sportwetten Tipico zu einer Rückzahlung von rund 13.800 Euro verurteilt. Das Gerichtsurteil könnte einen wegweisenden Charakter und somit erhebliche Auswirkungen auf den boomenden Markt der Online-Sportwetten haben.

Das Gericht in Traunstein stärkt mit dem Urteil vom Oktober 2023 die Rechte von Verbrauchern. Spieler könnten künftig nicht mehr allein dastehen, wenn es darum geht, verlorene Gelder von Sportwetten-Anbietern zurückzuholen. Der vorliegende Artikel geht auf das Urteil detailliert ein und zeigt auf, wie Verbraucher künftig geschützt werden sollen.

Tipico muss Spieler 13.800 Euro zurückzahlen

Bei dem vor dem Landgericht Traunstein verhandelten Fall ging es um einen engagierten Spieler, der bei Tipico zahlreiche Online-Sportwetten getätigt und dabei finanzielle Verluste in Höhe von rund 13.800 Euro erlitten hatte. Der Glücksspieler erkannte daraufhin, dass Tipico möglicherweise rechtswidrig gehandelt haben könnte und wandte sich an eine renommierte Kanzlei, um rechtliche Schritte gegen den Anbieter einzuleiten.

Die Anwälte wurden beauftragt, die verlorenen Gelder zurückzuschaffen. Ein Anliegen, das vermutlich sehr viele Spieler teilen werden, die in den letzten Monaten und Jahren ihr Geld bei Anbietern von Online-Sportwetten und Online-Casinos verloren haben.

Deutsches Online-Glücksspiel mit klaren Regeln

Das Landgericht Traunstein sprach ein klares Urteil zugunsten des Spielers und seiner Anwälte aus. Das Gericht verpflichtete Tipico dazu, die Verluste in vollem Umfang zurückzuerstatten. Als Begründung wurde der Verstoß des Online-Anbieters gegen den seit Juli 2021 geltenden Glücksspielstaatsvertrag angeführt.

Der neue Glücksspielvertrag untersagt bestimmte Angebote für Online-Glücksspiel in Deutschland und bezieht dabei auch explizit Sportwetten mit ein. Das Landgericht erklärte, dass weder Unionsrecht noch andere Gründe dem Rückzahlungsanspruch der Spieler entgegenstehen, die sich in einer solchen Situation befinden.

Urteil könnte Folgen für gesamte Branche haben

Das Urteil könnte massive Auswirkungen auf die gesamte Branche der Online-Casinos und Online-Wetten in Deutschland haben. Das Landgericht demonstriert die entscheidende Bedeutung von Gesetzen und Regulierungen im Bereich des Online-Glücksspiels.

Deutsche Verbraucher sind somit gesetzlich vor Anbietern geschützt, die rechtswidrig Online-Portale betreiben, auf denen entsprechende Angebote unterbreitet werden. Das Urteil unterstreicht zudem Sinn und Zweck des Glücksspielstaatsvertrags, der primär Spieler vor sich selbst und somit vor Spielsucht schützen soll. Das Urteil zeigt eindrucksvoll, dass dieser Schutz wirklich existiert.

Informationen zum neuen Glücksspielstaatsvertrag

Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) ist ein Staatsvertrag zwischen allen 16 deutschen Bundesländern mit einheitlichen Rahmenbedingungen für die Veranstaltung von Glücksspielen. Der erste Glücksspielvertrag trat in seiner ursprünglichen Form bereits am 1. Januar 2008 in Kraft. Ihm sollte 2018 der Zweite Glücksspieländerungsstaatsvertrag folgen, dessen Inkrafttreten jedoch daran scheiterte, dass ihn nicht alle Länder ratifizierten.

Zum 1. Januar 2020 trat der Dritte Glücksspieländerungsstaatsvertrag in Kraft, der die Obergrenze für Sportwett-Konzessionen aufgehoben und die „Experimentierklausel“ für Sportwetten entfristet hat. Seine Laufzeit war bis zum 30. Juni 2021 begrenzt. Im Frühjahr 2020 einigten die Länder sich auf eine Novellierung des Glücksspiel-Staatsvertrages. Demnach können für bisher illegale Glücksspiele im Internet, wie Online-Poker, Online-Casinos und Online-Automatenspiele, unter Auflagen, die insbesondere den Spielerschutz betreffen, Erlaubnisse erteilt werden. So gilt bei Glücksspielen im Internet ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro.

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