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Online-Casinos: Landtag von Sachsen-Anhalt macht den Weg frei

Online-Casinos werden in Deutschland legal. Der Landtag in Sachsen-Anhalt hat die Reform gebilligt.

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Online-Casinos werden in Deutschland legal. Der Landtag in Sachsen-Anhalt hat der Reform zugestimmt und damit den Weg für den neuen Glücksspielstaatsvertrag gemacht. Für Anbieter von Online-Glücksspielen und Sportwetten bedeutet dies eine Vielzahl von Änderungen, aber auch die Chance, die rechtliche Grauzone, in der sie bislang agieren, verlassen zu können.

Spieler werden den neuen Glücksspielvertrag ebenfalls begrüßen, da sie durch diesen ein deutliches Plus an Schutz und Sicherheit erhalten. Der Landtag in Magdeburg war sich seiner Sache zumindest relativ sicher: CDU, SPD und Grüne für den Staatsvertrag, die AfD stimmte dagegen, die Linke enthielt sich.

Landtag von Sachsen-Anhalt billigt Reform

Das Regelwerk ist umfangreich und konnte erst beschlossen werden, nachdem sich die Bundesländer viele Jahre lang medienwirksame Kleinkriege geliefert hatten. Auslöser war Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundesland verteilte eifrig Lizenzen an Anbieter von Glücksspielen und Sportwetten, die ihre Angebote somit eigentlich nur zwischen Flensburg und Hamburg hätten anbieten dürfen.

Das kümmerte die Betreiber der digitalen Glücksspiele allerdings herzlich wenig, die schalteten bundesweit Werbung im Fernsehen und im Internet. Entsprechend groß war der Zorn der Länder auf die Schleswig-Holsteiner, an denen das allerdings folgenlos abprallte.

Glücksspielstaatsvertrag tritt in Kraft

Im Oktober 2020 dann die erstaunliche Wende: Die Bundesländer einigten sich auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag, der als dritte Version des Regelwerkes am 1. Juli 2021 in Kraft treten soll. Bis es soweit ist, gilt eine sogenannte Phase der Duldung und Gewährung. Betreiber von Online-Glücksspielen und Sportwetten sollen die Zeit nutzen, um ihre Angebote dem neuen Regelwerk anzupassen.

In der Zwischenzeit wird ihnen kaum auf die Finger geschaut und wer im Sommer alles richtig gemacht hat, darf sich um eine offizielle deutsche Glücksspiellizenz bewerben und hat sogar gute Chancen, eine solche zu erhalten. Das Problem: Bislang scheinen die Betreiber kaum Interesse daran zu haben, an ihren Angeboten Änderungen vorzunehmen.

Bundesländer konnten sich nicht einigen

Regeln sind bekanntlich die eine Sache, deren Umsetzung eine ganz andere. Die Länder haben sich also nach jahrelangen Meinungsverschiedenheiten auf eine Art von Kompromiss geeinigt. Wer das leidige Gezerre verfolgt und Parallelen zu den aktuellen Corona-Lockdown-Diskussionen gefunden hat, liegt damit goldrichtig. Föderalismus ist eine prima Sache – meistens.

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat die Reform des Glücksspielgesetzes durchgewunken. Das musste er wohl auch, da dies eine Bedingung der anderen Bundesländer war. Immerhin soll eine neue bundesweite Glücksspiel-Aufsichtbehörde ab 2023 ihren Sitz in Halle haben und darauf aufpassen, dass sich Anbieter digitaler Glücksspiele an die neuen Regeln halten.

Neue Regeln für Spieler und Casino-Betreiber

Das neue Regelwerk hat es in sich und erhält nicht von allen Seiten Gegenliebe. Datenschützer sind schockiert, Freidenker sprechen von Bevormundung und Suchtexperten mahnen an, dass die Regeln definitiv nicht ausgegoren sind. Was steht nun drin, in den neuen Glücksspielregeln? Deutsche Online-Casinos müssen mit welchen Konsequenzen rechnen? Welche Folgen haben diese für Spieler? Umfangreiche!

Unverändert dürfen einzig Spieler ab 18 Jahren an Online-Glückspielen teilnehmen. Das monatliche Einzahlungslimit ist auf 1.000 Euro begrenzt. Mit der Regel soll Spielsucht verhindert werden. Freispiele und andere testweise Angebote werden kaum noch möglich sein, da der Zugang zu den Angeboten erst nach erfolgter Registrierung bei dem Anbieter möglich sein wird.

Glücksspielvertrag erntet massiv Kritik

Brisant ist auch die Vorgabe, dass ein gleichzeitiges Spielen auf mehreren Internetseiten verboten ist. Bislang ist nicht geklärt, wie dies nachverfolgt und somit unterbunden werden soll. Vorgesehen ist, dass bundesweit Daten von Spielern in Halle zusammenlaufen und dort ausgewertet werden sollen. Datenschützern ist dies ein Dorn im Auge. Ein Datenaustausch zwischen Anbietern soll die Einhaltung der Vorgaben garantieren.

Bei dem Angebot an Spielen wird es ebenfalls massive Einschränkungen geben: Live-Dealer, Roulette und Blackjack dürfen künftig nicht mehr angeboten werden. Einarmige Banditen bleiben erlaubt, allerdings ohne Jackpots und Bonus-Spiele. Zudem wird das Einsatzlimit pro Dreh auf einen Euro limitiert. Als Fazit Regeln, die legalen Casinos den Reiz nehmen. Engagierte Spieler werden derart förmlich in die Arme illegaler Anbieter im Internet getrieben.

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