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Libra: Muss Apple mit Apple Pay jetzt zittern?

Facebook Libra – Gefahr für Bezahldienst Apple Pay?

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Zahlungen an Freunde, Spiele mit digitalen Coins kaufen, dabei am besten noch die Welt retten: Facebooks Kryptowährung Libra hört sich toll an und hat einiges an Potenzial. Macht das dem Konkurrenten Apple Angst, der mit Apple Pay immerhin einen der momentan bekanntesten Zahlungsdienste auf der Welt betreibt? Werden wir in Zukunft mit Libra statt Apple Pay und Google Pay bezahlen? Die Antwort ist vermutlich nein. Und hier sind die Gründe dafür.

Kryptowährung von Facebook

In Kürze: Libra, früher als FacebookCoin bekannt, ist eine von Facebook geplante Komplementärwährung. Nutzer sollen Libra zum Beispiel gegen Euro oder Dollar erstehen können und dann mit Libra bezahlen oder die Coin als Anlage verwenden. Das hört sich vielversprechend an. Und könnte Apple Konkurrenz beim Thema Bezahlen machen: Denn aktuell ist Apple Pay extrem erfolgreich – kann aber zum Beispiel nicht für den Kauf von Spielen in Apples eigenem App Store als Zahlungsmethode verwendet werden. Durch Libra könnte hier Konkurrenz erwachsen, denn Facebook plant explizit, dass Libra auch im direkten Zahlungsverkehr eingesetzt werden soll.

Jedoch sind Spekulationen über eine Ablösung von Diensten wie Apple Pay deutlich verfrüht. Zum einen, weil Apple mit seinem Bezahldienst sowohl Hardware als auch Software bereitstellt – es gibt also kaum etwas Einfacheres für Apple-Nutzer, als mit firmeneigenen App zu bezahlen. Bald werden sogar selbst Banken wie die Commerzbank den Service unterstützen. Zum anderen, weil Libra zuerst einmal erfolgreich auf den Markt gebracht werden muss. Und außerdem, weil die beiden Dienste sich nur teilweise überschneiden. Apple Pay ist keine Kryptowährung, sondern lediglich ein Service. Ob die Kunden also bereit sein werden, überhaupt in Libra zu investieren – das wird erst die Zeit zeigen.

Auch neben Apple viel Konkurrenz

Zudem hat Libra selbst abseits von Apple mit viel Konkurrenz zu kämpfen, weswegen noch überhaupt nicht sicher ist, ob die Coin sich überhaupt durchsetzen können wird. So ist es inzwischen zum Beispiel möglich, Bitcoin mithilfe von sogenanntem Autotrading zu handeln. Autotrading bedeutet, dass ein Trading-Roboter, also ein Softwareprogramm, mithilfe aufwendiger Algorithmen die Schwankungen des Bitcoin Kurses analysiert und daraufhin automatisiert kauft und verkauft. Krypto-Roboter wie Bitcoin Code stellen schon heute ziemlich akkurate Vorhersagen an – wieso sollten Bitcoin Käufer also auf Libra umsteigen, wenn sie dort geringere Renditen einfahren? Und Bitcoin ist immerhin der Hauptkonkurrent für Libra am Markt.

Nutzer noch zu überzeugen

Letztlich sind auch die Nutzer noch skeptisch, wenn es um Libra geht. Nicht etwa, weil sie annehmen, Facebook sei nicht in der Lage, eine funktionierende Kryptowährung auf den Markt zu bringen. Sondern, weil sich das Unternehmen in der jüngsten Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bedeckt hat. Datenskandale und nicht ausreichend geschützte Passwörter haben Facebook in die Kritik gebracht – bei Libra dürfen derartige Fehltritte nicht passieren. Immerhin geht es bei Kryptowährungen zentral um Datensicherheit und Dezentralisierung. Ob Facebook diese beiden Aspekte bieten kann, wird sich zunächst zeigen müssen.

Libra hat viel Potenzial, doch Spiele im App Store wird man vermutlich auch in Zukunft nicht damit kaufen können. Apple hingegen rüstet gerade auf und könnte zum Beispiel bald Face ID im Verbund mit Apple Pay für die Apple Watch bieten. Das dürfte den Bezahldienst noch sicherer machen. Zudem muss Libra sich erstmal gegen die Konkurrenz am Markt durchsetzen. In jedem Fall werden die kommenden Jahre äußerst spannend.

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