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Glücksspiel: „BILD“ muss viel Kritik einstecken

Die „BILD“ muss Kritik einstecken. Grund der Schelte sind Artikel über Online-Casinos und Sportwetten.

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Die „BILD“ muss sich aktuell viel Kritik gefallen lassen. Grund der Schelte sind häufige Artikel über Online-Casinos und Anbieter von Sportwetten. Der NDR moniert, dass auffällig viele Beiträge in der gedruckten Ausgabe und auf der Internetseite veröffentlicht wurden und dass die Artikel eine positive Grundhaltung zeigen würden.

Die „BILD“ ist die auflagenstärkste Tageszeitung des Landes und folgt mit ihrer Berichterstattung zu den Themen Glücksspiel und Sportwetten dem allgemeinen Trend vieler Zeitungen und Online-Portale. Kaum ein Blatt oder Online-Medium grenzt die Themen aus, die auch in Deutschland Hunderttausende begeistern.

NDR hinterfragt Berichterstattung der „BILD“

Laut NDR startete das Flaggschiff des Axel Springer Verlages im Januar 2020 eine Serie mit der Bezeichnung „Kosmos der Online-Casinos“. Der erste Artikel trägt den Titel: „Tipps fürs Online-Casino: Diese sechs Dinge MÜSSEN Einsteiger wissen!“ Interessierten Lesern werden „Tipps, Tricks und Insider-Infos“ versprochen.

Reporter der Tageszeitung reisten dafür offenbar nach Malta („Die Wahrheit hinter den Online-Casinos auf Malta“) und trafen mehrere Personen, die Geld mit Online-Glücksspiel gewonnen haben („So habe ich in 5 Wochen 10.000 Euro gewonnen!“). Nur am Rande thematisiert die Serie das Problem Spielsucht („Ein Zocker (27) erklärt, wie er von Online-Casinos abhängig wurde“).

Casino und Sportwetten in Grauzone

Eine Interpretation der Themen, die auf die Erwartungshaltung der Leserschaft zugeschnitten ist. Der NDR mahnt nun an, dass allen Artikeln eine entscheidende Information fehlen würde: Die Glücksspiel-Angebote bewegen sich in Deutschland in einer rechtlichen Grauzone. Der Markt für Glücksspiele und Sportwetten ist in Deutschland streng reguliert.

Unterhaltungsangebote wie Roulette, Blackjack und Slots sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Lizenz vom Bundesland Schleswig-Holstein vorweisen können. Eigentlich sind die Lizenzen auf das nördlichste Bundesland beschränkt, werden jedoch für das ganze Land genutzt. Ein Sachverhalt, der regelmäßig für Kritik sorgt. Ein Vergleich zeigt jedoch auf, dass ein Großteil der Anbieter gültige Lizenzen Malta vorweisen kann. Damit sind die Angebote nach gültigem EU-Recht legal.

Deutsches Recht versus EU-Recht

Es ist gerade dieser Streitpunkt, der immer wieder für Unklarheiten sorgt: Deutsches Recht gegen EU-Recht. Die „BILD“ hat auch darauf eine Antwort und lässt zu dieser Anwalt Michael Schmittmann zu Wort kommen. Schmittmann behauptet in dem Artikel „Ist es überhaupt legal, im Online-Casino zu spielen?

Ein Rechtsanwalt klärt auf“, dass „Spielen in Online-Casinos mit EU-Lizenz 100 Prozent“ legal sei. Die Landesmedienanstalt des Saarlandes widerspricht und erklärt, „dass eine Lizenz in einem Drittstaat der EU die Rechtswidrigkeit des Spiels in Deutschland nicht per se aus Gründen des EU-Rechts beseitigt.“ Die „BILD“ weist auf Anfrage jede Kritik an der Berichterstattung zurück. Der Deutsche Presserat sieht ebenfalls keine Grund für eine Beschwerde.

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