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eSports: The Game Awards und FC Bayern

FC Bayern prüft Einstieg in eSports-Markt.

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Bei eSports gibt es Anfang Dezember 2019 eine Vielzahl von Neuigkeiten. Seit 2014 werden im Dezember eines jeden Jahres die besten Spiele bei den „The Game Awards“ ausgezeichnet. Dabei ziehen bekannte Vertreter der Gamesbranche gemeinsam mit der Community ein Resümee der letzten zwölf Monate und bestimmen dann in unterschiedlichen Kategorien ihre Favoriten. Der Preis zählt zu den bekanntesten Auszeichnungen des Genres, entsprechend viel Aufmerksamkeit zieht die anstehende Veranstaltung aktuell in den Medien auf sich. Auch der FC Bayern kann sich aktuell nicht über mangelnde Schlagzeilen beklagen, hat doch Karl-Heinz Rummenigge unlängst einen Einstieg des Vereins im eSport angedeutet.

„Wir sind intern in finalen Diskussionen. Ich kann mir vorstellen, dass wir uns im E-Sport den Fußballspielen zuneigen“, sagte der Vorstandsvorsitzende am Wochenende laut eines Berichts von Sport1 beim FC Bayern Digital Campus. „Wir wollen Erfahrung sammeln auf dem Gebiet und wir werden zeitnah eine Entscheidung fällen. Ich kann mir vorstellen, dass es die pro E-Sport Soccer sein wird“, ergänzte der Bayern-Boss – und distanzierte sich damit auch von vorherigen Aussagen des Vereins. Lange Zeit hatte der Deutsche Rekordmeister einen Einstieg kategorisch abgelehnt. Anfang des Jahres kündigte Rummenigge dann bereits erste Diskussionen über einen möglichen Einstieg an. „Baller- und Kriegsspiele“ seien dagegen nicht gewünscht, lediglich im Fußball prüfe man einen Einstieg.

Nun also wird es sehr konkret bei den Münchnern: Mehr als die Hälfte der Bundesligaklubs haben mittlerweile eigene eSports-Projekte, die meisten engagieren sich im Videospiel-Klassiker FIFA20. Das Potential des Marktes zeigt sich auch an dem steigenden Angebot an eSport Wetten und soll nun unter Umständen auch von den Münchenern ausgeschöpft werden. FIFA 20 ist ein Fußballsimulationsspiel von EA Sports, das am 27. September 2019 veröffentlicht wurde. Es ist die bereits 28. Ausgabe der FIFA-Reihe und ist für Microsoft Windows, PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch spielbar. Die Demoversion wurde am 10. September 2019 auf PlayStation 4, Xbox One und Microsoft Windows veröffentlicht. Das offizielle Spiel umfasst mehr als 30 offizielle Ligen, über 700 Vereine und über 17.000 Spieler.

Während der deutsche Rekordmeister somit offenbar kurz von dem Einstieg in das lukrative Geschäft des eSports steht, geht es bei den diesjährigen „The Game Awards“ wesentlich konkreter zu Sache. Die Kommission bestehend aus wichtigen Vertretern der Videospielindustrie steht bereits fest. Ex-Journalist Geoff Keighley, der in der Vergangenheit unter anderem bei Spike TV an der Entwicklung des Game Award-Vorgängers VGX beteiligt war, wird die Show leiten. Der Titel „Game of the Year“ wird an Videospiele verlieren, die Gamern die beste eSports-Erfahrung bieten. Relevante Faktoren sind dabei nicht nur große Turniere, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Community und die Qualität von regelmäßigen Content-Updates. Dieses Jahr stehen die Spiele Counter Strike: Global Offensive, Fortnite, League of Legends, Dota 2 und Overwatch zur Wahl.

Counter Strike: Global Offensive

Counter Strike von Valve ist ein echter Veteran in Sachen eSports und hat dem Genre wichtige Impulse verliehen. Das Spiel bietet bereits seit 2012 professionelle Turniere, deren Popularität ist ebenso ungebrochen sind, wie sie unverändert ansteigt. Im Dezember 2018 wurde „Global Offensive“ für alle interessierten Spielerinnen und Spieler kostenlos zugänglich gemacht. Eine ungewöhnliche Entscheidung, mit der allerdings erfolgreich eine komplett neue Zielgruppe angesprochen werden konnte. Deutsche Fans hatten in diesem Jahr zudem allen Grund zur Freude, da mit dem sogenannten „Starladder Major 2019“ eines der großen Hauptturniere des Spieles in Berlin stattfand.

Fortnite

Der Battle Royal-Kracher von Epic Games ist das jüngste Spiel, das in diesem Jahr nominiert wurde und kann zugleich wohl als einer der Überflieger des Genres bezeichnet werden. Seit der Veröffentlichung 2017 erlebte Fortnite einen kometenhaften Aufstieg, der sich auch im eSport-Bereich fortsetzt. Für 2019 wurde die Austragung des ersten Fortnite World Cups angekündigt, den im Juli Schätzungen zufolge 2,3 Millionen Zuschauer verfolgten. Mit dabei war unter anderem der deutsche Content Creator HandofBlood, der beim Creative Cup mit seinem Team in Showmatches gegen bekannte Streamer aus der Fortnite-Welt wie Ninja antrat. Fortnite demonstriert wie kaum ein anderes Spiel zurzeit das immense Potential des Marktes, das mit Sicherheit noch lange nicht ausgeschöpft ist.

League of Legends

Wenn es bei den Game Awards um die Nominierung des besten eSport-Titels geht, darf selbstverständlich auch beliebte League of Legends nicht fehlen. Das MOBA von Entwickler Riot Games feierte in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum, bei dem neue Projekte vorgestellt. Auch im eSport konnte LOL auf ganzer Linie überzeugen. Das Halbfinale der League of Legends World Championship 2019 ging als das meistgesehene Match aller Zeiten in die Geschichte ein. Die Begegnung zwischen G2 Esports und SK T1 lockte weltweit über 3,9 Millionen Zuschauer an. League of Legends diente zudem in der Vergangenheit vielen Entwicklern von Games für Apple iPhone und iPad sowie für Google Android quasi als Vorlage für mobile Varianten. Dabei handelt es sich allerdings um Spiele, die nicht von Riot Games stammen und auch nicht an die Qualität des großen Vorbilds anreichen.

Dota 2

Ebenso wie League of Legends und Counter-Strike: Global Offensive ist auch Dota 2 nicht mehr aus der eSport-Welt wegzudenken. Die Championship-Series The International zählt zu den größten Events, die die Branche zu bieten hat. Mehr als 1,1 Millionen Zuschauer verfolgten in diesem Jahr das Turnier, dessen Preispool mit 34,3 Millionen US-Dollar so hoch war wie noch nie. Auch die zweite Version von Dota wurde bereits oft für Apple iOS und Google Android kopiert, wobei allerdings kein Spiel die Qualität des Originals erreichen konnte. Das ist wenig erstaunlich, zählt doch Dota 2 zu den komplexesten jemals produzierten Spielen. Produkte dieser Art kann man nicht einfach kopieren – was auch gut so ist. Dota 2 ist bereits ein moderner Klassiker, der sicherlich noch für viele Jahre Unterhaltung gut ist.

Overwatch

Publisher Blizzard blickt auf schwierige Monate zurück, die Popularität des Teamshooters Overwatch als eSport legt aber unvermindert zu. Das diesjährige Abschluss-Event der Overwatch League war ein Riesenerfolg. Über 11.000 Zuschauer verfolgten die Grand Finals live im Wells Fargo Center in Philadelphia, das in sechs Ländern im Fernsehen ausgestrahlt wurde. In Deutschland übertrug Sport1 das Event. Blizzard musste sich im Oktober 2019 dann aber viel Kritik gefallen lassen, als das Unternehmen den Hearthstone-Profi Chung “blitzchung” Ng Wai aus dem Hearthstone Grandmasters-Turnier, nachdem er in einem Interview Partei für die Demonstranten in Hong Kong ergriff. “blitzchung” wurde umgehend aus dem Turnier entfernt und sein Preisgeld aberkannt. Eine Entscheidung, die zu teilweise heftigen Protesten von Spielern und Fans führte.

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