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Digitalisierung: Wie PlaySight das Tennis-Training revolutioniert

Fußball und Tennis kommen ohne digitale Helfer nicht mehr aus.

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Digitalisierung: Computer heben Sport auf ein neues Niveau. Fußball und Tennis sind zwei von vielen Sportarten, die ohne digitale Helfer nicht mehr auskommen. „PlaySight“ gleicht beim Tennis einem digitalen Matchball und revolutioniert das Training. Die Auswirkungen umfassen ganze Sportarten, verändern deren Charakter und treiben manchmal eingefleischte Fans auf die Palme.

Der Fußball ist dafür ein ausgezeichnetes Beispiel: Fehlentscheidungen des Schiedsrichters werden unbarmherzig ans Tageslicht geführt und viele Spieler und Trainer beharren krampfhaft auf die Entscheidung der digitalen Wächter, obwohl es eigentlich überhaupt nicht zu kritisieren gibt. „Dem Spiel wird die Seele genommen“, behaupten einige Fans und haben damit eventuell sogar ein wenig recht.

Wie PlaySight das Tennis-Training revolutioniert

Beim Tennis greift „PlaySight“ massiv in das Training ein und sorgt damit quasi für einen Quantensprung. „PlaySight“ verfolgt Spiel oder Training mit dem kalten Auge von HD-Kameras und hilft, es bis ins allerkleinste Details zu analysieren. Zahlen, Zeiten, Rekorde, die Technik ist für viele Daten gut, die motivierend wirkend sollen.

Das System kann als perfekter, digitaler Motivationstrainer verstanden werden, der beständig Interpretationsmaterial liefert. Die Technik wird bislang in erster Linie bei Tennis eingesetzt. Dabei kommen zehn HD-Kameras zum Einsatz, die jeden Winkel des Platzes und alle Bewegungen aufzeichnen. Das System ist „connected“ und liefert Daten an eine Smartphone-App oder einen „Smart Court Pro Kiosk“ genannten Terminal.

Motivatäonstraining der Extraklasse per Technik

Der Spieler kann dann unterschiedliche Übungen auswählen. Das System hat dann ein waches Auge auf seine Anstrengungen und erfasst Daten wie Schlaggeschwindigkeit, Spin-Werte, Anzahl der Winner oder Fehler sowie weitere Werte. Die Zahlen werden in Echtzeit gemessen und ebenso angezeigt.

Die Steigerung der eigenen Leistung erfolgt per Lautsprecher: Drischt der Spieler den Ball ins Aus, erfolgt ein „Out“, erreichte Trainingsziele wie eine bestimmte Aufschlaggeschwindigkeit oder persönliche Rekorde werden von einem frenetischen Jubel des nicht vorhandenen Publikums begleitet. Die Wirkung auf den Spieler ist faszinierend: Wohl wissend, dass es sich um Technik handelt, die sogar 8 Prozent Fehlerquote ausweist, durchdringt die Motivation den ganzen Körper, der förmlich nach Steigerungen seiner Ist-Leistung schreit.

Kostengünstiges System für viele Einsatzzwecke

„PlaySight“ ist eigentlich keine neue Technik. Tennis-Fans werden das „Hawkeye“-System kennen, das als ausgefeilte Videoüberwachung darauf achtet, ob ein Ball noch die Linie angekratzt hat oder definitiv im Aus landete. Die Technik kommt auf eine beachtliche Trefferquote von satten 99 Prozent, was dem Einsatz von Radar geschuldet ist. Qualität hat bekanntlich ihren Preis, „Hawkeye“ ist rund fünfmal so teuer wie „PlaySight“.

Das kostengünstige System kommt mit einer Cloud, in der alle Daten abgelegt werden. Spieler haben somit jederzeit und überall Zugriff auf ihre Daten. Die Verwendung setzt eine Registrierung auf der Webseite des Anbieters voraus. Ist diese erfolgt, kann das digitale Tuning des eigenen Trainings unmittelbar losgehen. Der Spieler kann danach von jedem Gerät oder Smart Court auf seine Daten zugreifen und eventuelle Fortschritte überprüfen.

PlaySight bald auf 150 Tennisplätzen im Einsatz

Der digitale Motivationstrainer wurde in Israel von einer Firma entwickelt, die ursprünglich die Armee mit Kampf- und Gefechtssimulationen ausstattete. Der Wechsel zu unkriegerischen Einsätzen wurde von einem der drei Firmengründer, Evgeni Khazanov, eingeleitet, der eines Tages seiner Tochter beim Tennistraining zuschaute und sich die Frage stellte, warum es keine datenbasierten Analysemöglichkeiten für Hobbyspieler gibt. Eine Frage, die Khazanov mit der Entwicklung einer eben solchen beantwortete.

In Deutschland gibt es mit Stand 2021 rund 30 sogenannte „Smart Courts“. Spieler müssen neben der üblichen Platzgebühr rund 20 Euro für die smarte Technik bezahlen. Zeitnah sollen 150 Tennisplätze in Deutschland mit der Technik ausgestattet werden. Weitere Sportarten wie Volleyball und Eishockey werden vermutlich folgen.

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