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Deutsche Bahn: Tracken von Benutzerdaten soll aufhören

DB Navigator soll Funktionen zur Überwachung von Nutzern beinhalten.

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Deutsche Bahn: Zugverspätung, ausgefallene Fahrten oder defekte Klimaanlage, die Bahn hat mit einigen Sachen zu kämpfen, die Kunden verärgern. Doch nun hat der IT-Sicherheitsforscher Mike Kuketz einige Lücken in der DB App entdeckt.

Bürgerrechtsorganisation klagt Deutsche Bahn an

Die Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage hat sich dafür entschieden, eine Klage gegen die Deutsche Bahn AG einzureichen. Bereits vorher hatte man das Unternehmen mit den Vorwürfen konfrontiert, das dazu jedoch keine Stellung nahm. In der App DB Navigator sollen einige Tracker verbaut sein, die Aktivitäten der Benutzer überwachen. Die Digitalcourage sagt dazu: „ (…) wir wollen Bahn fahren – nicht Daten liefern“. Zwar loben sie, dass die App einige praktische Funktionen und Services hat, aber im gleichen Atemzug auch viele Informationen an dritte weitergegeben werden, ohne explizit drauf hinzuweisen oder eine Möglichkeit zu bieten, dies zu lassen.

DB Navigator baut Verbindungen zu Adobe auf

Adobe ist für seine Programme wie Photoshop oder Premiere bekannt, bietet aber auch Software und Tools fürs Online-Marketing an. Die Bahn gibt Daten der Benutzer an die Cloud von Adobe weiter, dadurch werden dann Cookies auf dem Smartphone der Anwender gesetzt. Auch startet mit Öffnen der App die Anwendung Google Maps beziehungsweise Apple Karten auf dem Handy der DB Kunden. Darauf wird allerdings nirgends hingewiesen.

Bahn findet die Kritik „haltlos“ und weist diese zurück

Mittlerweile hat sich die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite in einer Stellungnahme zu dem Thema geäußert und weist die Kritik zurück. „Alle Technologieanbieter, die im DB Navigator in der Kategorie ‚‘erforderlich’ aufgelistet sind, verarbeiten Daten ausschließlich zu den Zwecken, die vielfältigen Funktionen und die Stabilität der App für mehr als zwei Millionen Kunden täglich zu gewährleisten.

Verarbeitet werden dabei keine identifizierenden personenbezogenen Informationen, sondern nur pseudonymisierte Daten, die sich für den einzelnen Anbieter isoliert als anonyme Dateninhalte darstellen. Keiner der Anbieter ist in der Lage, die Daten an anderer Stelle oder gar zu eigenen Marketingzwecken einzusetzen. Ein Webseiten- oder App-übergreifendes Nachverfolgen von Kund:innen mit diesen Cookies ist nicht möglich.“

Die Bahn beruft sich auf die strikte Einhaltung der DSGVO und sieht keine Probleme mit der App. Auf ein fachliches Gespräch mit der Digitalcourage hat die Deutsche Bahn allerdings nicht reagiert. Die Sache wird wohl vor Gericht geklärt werden müssen.

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