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Apple: iPhone-Hersteller bietet kostenlose Ratenzahlung an

Angebot macht Diensten wie Klarna und Affirm Konkurrenz.

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Apple Pay Later erlaubt Ratenzahlungen über vier bis sechs Wochen. Das Angebot macht Diensten wie Klarna und Affirm Konkurrenz. Der iPhone-Hersteller will Konsum weiter vereinfachen und Kunden noch stärker an sich binden. Der US-Konzern hat dazu auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC ein neues Angebot für seinen Bezahldienst Apple Pay vorgestellt, das nicht überall auf Gegenliebe stößt.

Kunden, die Zahlungen über den Dienst abwickeln, sollen dies in Zukunft auch zinslos mit in vier oder sechs Wochen verteilten Ratenzahlungen tun dürfen. Das Angebot, auf Deutsch „später mit Apple Pay bezahlen“ startet zunächst in den USA. Sofortkredit Anbieter weltweit dürften allerdings aufmerksam beobachten, ob der US-Konzern mit seiner Initiative Erfolg hat und diese als Folge auch in anderen Ländern anbieten will.

Apple Pay Later erlaubt Ratenzahlungen

Apple selbst erklärt, das Angebot sei „für mehr Kontrolle über die Finanzen entwickelt“ worden. „Pay Later“ soll voraussichtlich im Herbst 2022 mit der Einführung von iOS 16 starten. Das US-Unternehmen will die Kosten für das Finanzierungsmodell nicht auf den Kunden abwälzen, sondern diese selbst übernehmen.

Außerdem hat der iPhone-Hersteller für die Vergabe und Verwaltung der Kredite offenbar mit Apple Financier LLC bereits ein neues Tochterunternehmen gegründet und für dieses laut einen Bericht von CNBC auch die entsprechenden Lizenzen erhalten. Apple Card-Herausgeber Goldman Sachs wiederum wird für die technischen Aspekte der Kreditabwicklung verantwortlich sein. Mastercard soll sich laut Medienberichten um die Organisation der Ratenzahlungen und die Abrechnungen mit den Händlern kümmen.

Angebot für mehr Kontrolle der Finanzen

Die Nachrichtenagentur Bloomberg will wissen, dass Apple Pay Later Bestandteil eines unter dem Decknamen „Breakout“ laufenden Programmes ist. Konkrete Informationen sind noch rar, doch will der US-Konzern im Rahmen des neuen Programmes offenbar künftig weitere bislang von Partnern abgewickelte Finanzdienstleistungen in Eigenregie erledigen

Das kommende Kreditsystem sorgt in Medien und im Internet für allerhand Spekulationen. Gerüchteköche wollen wissen, dass Nutzern der Kauf von Apple-Produkten im hauseigenen Store des IT-Herstellers weiter vereinfacht erden soll. CNBC schreibt allerdings, dass die Möglichkeit der kostenlosen Ratenzahlung auf 1.000 US-Dollar begrenzt sei, was der These definitiv widerspricht.

Kundenbindung mit neuem Kreditsystem

Der Grund liegt auf der Hand: Besonders interessante und zumeist auf sehr profitable Produkte aus dem Sortiment des US-Konzerns könnten mit dem neuen Kreditsystem nicht erworben werden. Zumindest dann nicht, wenn sich die Angaben von CNBC als korrekt erweisen.

Möglich ist allerdings auch, dass Apple seine Kunden einfach noch enger an sich binden möchte. Kunden, die Zahlungen mit dem iPhone in Form von Raten tätigen können, werden darauf künftig kaum noch verzichten wollen. Eine Annahme, die sich als richtig erweisen könnte und bereits für einigen Gegenwind im Internet sorgt.

Generation Z als gefährdete Zielgruppe

Das Technik-Magazin The Verge merkt an, dass „Buy now, pay later-Dienste (BNPL) potentielle Gefahren für Nutzer bergen. Angebote dieser Art werden demnach in den USA vor allen von der „Generation Z“, den zwischen 1997 und 2012 Geborenen, genutzt. Laut einer Umfrage hätten rund 43 Prozent dieser jungen Nutzer solcher Dienste angegeben, dass sie mindestens eine Zahlung eines solchen Gratiskredits nicht rechtzeitig haben leisten können.

In einer anderen Umfrage zum Thema gab ein knappes Drittel der Befragten an, mit der Miete, Betriebskosten oder Unterhaltszahlungen in Rückstand geraten zu sein, weil sie solche Kredite bedienen mussten. Apple wird BNPL-Kredite mit der Einführung von iOS 16 einer breiten Masse von Nutzern anbieten können – und sollte dabei sorgsam überprüfen, welche Kunden sich Kredite dieser Art leisten können und welche nicht.

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