Games & Apps

Gameloft und Freemium

Interview: Wir haben mit Gregory Wintgens, PR Manager für Gameloft in Deutschland, Österreich und Schweiz, über Freemium gesprochen.

Veröffentlicht

am

Auf der Facebook-Seite von Gameloft geht es gerade ordentlich zur Sache. Freemium heißt das Stichwort. Bedeutet kurz gesagt: Spiele als Gratisversion anzubieten und dem User zu überlassen, ob er durch In-App-Käufe die volle Dimension des Spiels ausnutzen will. Nicht allen gefällt das. Wir haben mit Gregory Wintgens, Digital Marketing & PR Manager für Gameloft in Deutschland, Österreich und der Schweiz , über Freemium gesprochen. Gameloft ist der weltgrößte Entwickler und Herausgeber von Videospielen für Mobilgeräte.

Hauptsitz der Firma ist in Frankreich, mittlerweile sind es rund 4.500 Mitarbeiter, die weltweit für Gameloft im Einsatz sind. Aktuell bietet der App Store 220 Apps von Gameloft an. Dazu kommen noch die Spiele für Android, viele weitere Java Spiele und Titel für andere Plattformen wie Konsolen, Handhelds, Mac, Set Top Box oder Smart TV, die seit der Firmengründung 2001 veröffentlicht worden sind.

AppGamers.de: Was ist das beste Spiel aller Zeiten? (Deine persönliche Meinung.)

Gregory Wintgens: Ich spiele seit 20 Jahren Videospiele und die Beantwortung dieser Frage wird mit zunehmendem Alter nicht unbedingt leichter. Wenn ich mich wirklich auf einen Titel festlegen muss, dann würde ich mich für Secret of Mana (Super Nintendo) entscheiden. Das hat einfach bleibenden Eindruck hinterlassen und ist nebenbei auch noch sehr gut gealtert und somit auch heute noch mit viel Spielspaß verbunden. Auf iOS halte ich nach wie vor unser Modern Combat 3: Fallen Nation für das zur Zeit beste erhältliche Spiel. Die Kombination aus atemberaubender Technik, umfangreicher Kampagne und nahtlosem Gameplay ist bislang unerreicht. Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass so etwas auf einem Tablet/Smartphone mal möglich ist?

AppGamers.de: Bei Facebook machen viele Gameloft-Fans ihrem Ärger über Freemium Luft. Macht Dir Social Media gerade Spaß?

Gregory Wintgens: Social Media macht mir immer Spaß – wenn mich die Kritik frustrieren würde, wäre ich der Falsche für meinen Job. Natürlich gab es schon ruhigere und gesittetere Zeiten auf unserer Facebook Seite, aber das gehört dazu. Jeder hat das Recht, seine Meinung zu äußern, und davon macht unsere Community eben unter anderem auf unserer Facebook-Seite Gebrauch. Schade ist, dass die Ausdrucksweise sehr schnell unter die Gürtellinie fällt.

AppGamers.de: Auf welchem Social-Media-Kanal kommt der größte Protest? Und über welchen Kanal habt Ihr die meisten Kunden-Kontakte?

Gregory Wintgens: Unsere deutschsprachige Facebook-Community ist um einiges größer als unsere lokale Twitter- Gemeinde, dementsprechend findet der Großteil des Kontakts über facebook.com/gameloft statt.

AppGamers.de: Habt Ihr mit den Proteststürmen gerechnet?

Gregory Wintgens: Ob wir mit Proteststürmen gerechnet haben oder nicht, ist irrelevant. Wichtig ist, wie wir damit umgehen.

AppGamers.de: Und wie sieht es in den anderen Gameloft-Ländern aus? Ähnlicher Widerstand gegen Freemium?

Gregory Wintgens: Es gibt auch in Deutschland keinen generellen Widerstand gegen Freemium. Ich habe mir jetzt gerade mal die deutschen App Store Grossing Charts angesehen, Kategorie Spiele. 7 Spiele der Top 10 sind Freemium-Titel. Das sieht für mich nicht nach Widerstand aus, sondern eher nach einem verzerrten Eindruck, der dadurch entsteht, dass Teile unserer lokalen Facebook-Community keine Freemium-Fans sind. Das ist ihr gutes Recht und das nehmen wir auch zur Kenntnis, aber man sollte nicht den Fehler machen, dadurch auf die Allgemeinheit zu schließen. Wenn man in den App Store schaut sieht man schon deutlich klarer, denn die eindeutige Mehrheit unserer Freemium-Spiele haben dort hauptsächlich gute Bewertungen erhalten und Ratings von 4 Sternen aufwärts.

AppGamers.de: Warum habt Ihr Euch entschieden, Freemium als Geschäftsmodell einzuführen?

Gregory Wintgens: Wir sind der festen Überzeugung, dass es sich beim Freemium Modell um ein sehr faires Geschäftsmodell handelt. Durch den kostenlosen Download eines Spiels haben die Kunden die Möglichkeit, sich das Spiel zunächst einmal anzuschauen. Gefällt es ihnen, haben sie die Möglichkeit, durch Mikrotransaktionen z.B. zusätzliche Items zu erwerben, um schneller im Spiel fortschreiten zu können.

AppGamers.de: Ist Freemium als Strategie gesetzt oder ist das letzte Wort noch nicht gesprochen? Und falls Ihr dabei bleibt: Glaubt Ihr an einen Gewöhnungeffekt?

Gregory Wintgens: In unserer Branche muss man schnell agieren und vor allem reagieren können.Wir glauben an die Freemium Strategie – Erfolge unserer Spiele und der Freemium Spiele von Mitbewerbern geben uns da Recht.

AppGamers.de: Wird es in Zukunft noch Gameloft-Spiele ohne Freemium geben?

Gregory Wintgens: Definitiv. Für 2012 stehen auch Vollpreistitel auf dem Programm. Von denen wurde aber bislang keiner offiziell angekündigt und dementsprechend kann ich da noch nicht mehr zu erzählen, tut mir leid.

You must be logged in to post a comment Login

Leave a Reply

Antworten abbrechen

Empfehlungen

Die mobile Version verlassen