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Among Us! Suchtspiel für Handy und Tablet im Spieletest

Among Us! Ist zurzeit der Überflieger im App Store von Apple und Play Store von Google.

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Among Us! ist zurzeit der Überflieger im App Store von Apple und Play Store von Google. Cheats und Hacks machen das Spiel noch schöner. Über kaum ein Spiel wird zurzeit so viel geredet, wie über Among Us. Die Gründe dafür sind vielfältig und durchaus eine náhere Betrachtung wert.

Bevor es damit losgeht, die Fakten: Das Simulation-Game kann kostenlos in den App Stores geladen werden. Die Installation auf den Geräten setzt etwa 194 MByte freien Speicherplatz sowie Apple iOS 10.0 oder neuer als Betriebssystem voraus. Publisher InnerSloth setzt bei seinem Spektakel auf das Freemium-Prinzip. Der Download kann gratis vorgenommen werden, dafür sind aber reichlich In-App-Angebote zu Preisen von 2,29 Euro bis 3,49 Euro vorhanden.

Among Us! im AppGamers Spieletest

Der Spieler schlüpft nach dem Start des Games in die Rolle einer Mannschaft von Astronauten. Zwei der Raumfahrer werden gleich bei Spielbeginn als „Hochstapler“ vorgestellt, was bei dem Spiel, das überwiegend auf Kommunikation beruht, nichts anderes bedeutet, als das es sich im Aliens handelt, die sich als Menschen ausgeben. Alle Spielfiguren stecken in bunten Raumanzügen, sodass man nicht erkennen kann, wer zu welcher Gruppe gehört.

Einzig die „Hochstapler“ kennen sich untereinander. Das sollten sie auch tun, da ihre Aufgabe im Spiel darin besteht, andere Mitglieder der Mannschaft hinterrücks feige umzubringen. Dabei besteht die Kunst darin, dass der eigentliche Tötungsvorgang nicht bemerkt wird. Sobald eine Leiche auftaucht, hält die Crew eine Art von Kriegsrat und stellt sich die typischen Fragen: Wer wurde zuletzt mit dem Opfer gesehen? Wer soll aus der Raumschleuse befördert werden? Dann folgt die entsprechende Abstimmung.

Spiel um Reden, Lügen und Meucheln

Das Spiel ist somit inhaltlich keine leichte Kost, fügt sich aber trotzdem nahtlos in eine Kategorie ein, die in Medien zumeist as „soziale Games“ bezeichnet wird. Genrevertreter wie „Fortnite“ oder „Minecraft“ sind ebenfalls nicht für die totale Immersion in der Spielwelt bekannt, begeistert aber dennoch Millionen Spieler. Es ist nicht die Integration in die Spielwelt, sondern das Wiederfinden und die Kommunikation mit Gleichgesinnten, was den Unterschied ausmacht.

Bei „Among Us!“ wird das Spiel in eben diese Gespräche verlagert, was geradezu verblüffend klug ist. Die Simulation ist derart erfolgreich, weil sie viel mehr als nur ein Computerspiel ist. Die Möglichkeit über „Among Us“ sprechen zu können, ja, sprechen zu wollen, ist dann auch für den Erfolg des Games verantwortlich.

Mehr als Simulation, viel mehr als Spiel

Laut einem Bericht von Sueddeutsche haben Influencer, die sich selbst beim Spielen filmen, dabei locker das Geschehen kommentieren und aus ihrem Leben erzählen, das bereits 2018 veröffentlichte Spiel in diesem Sommer für sich entdeckt und ihn dann schlagartig populär gemacht. Zu „Among Us“ lässt sich nämlich hervorragend „influencen“ – oder eben Wahlwerbung machen.

Es macht die Persönlichkeit der Spieler zum eigentlichen Spielfeld – im Kriegsrat der Astronauten wird sie Runde für Runde wechselseitig analysiert. Wer verhält sich verdächtig? Wer ist „sus“, also „suspekt“, in der Sprache der Fans? Aus diesen Fragen lassen sich weitere ableiten, die Einblicke in die aktuelle Verfassung der Gesellschaft und der sozialen Medien erlauben.

Among Us! zeigt Parallelen zur realen Welt

Es stellt sich nämlich bei näherer Betrachtung durchaus die Frage, ob nicht nur Spiele „sozialer“ werden, sondern im Umkehrschluss auch die sozialen Plattformen zunehmend wie Spiele funktionieren. Die Grenzen zwischen Highscores und Link-Zahlen verwischen zusehends und weisen mit ein klein wenig guten Willen ohnehin eine frappierende Ähnlichkeit auf.

Andererseits werden die Belohnungsmechaniken zusehends komplizierter und differenzierter. Interpretiert man soziale Medien als verkappte Computerspiele, fehlt ihnen im Grund genommen nur noch eine letzte, finale Handlungsebene. Bei „Among Us!“ geht sie so: Eine Gruppe wird in zwei Lager unterteilt, die gegeneinander arbeiten. Verdächtigungen entstehen, ob jemand zur feindlichen Fraktion gehört. Am Ende wird einer hingerichtet.

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