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Playdead’s Inside ist ein düsteres Meisterwerk

Walkthrough mit Komplettlösung des vielleicht besten Games des Jahres.

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Der Tod ist das Schlimmste aller Übel – oder vielleicht doch nicht? Die Macher von Spiele-Legende Limbo haben auch ihr zweites Spiel für mobile Endgeräte flott gemacht. Der ebenso spektakuläre wie düstere Platformer kann seit einigen Tagen kostenlos im App Store von Apple geladen werden. Das gewählte Vertriebsmodell ist fair: Der Download kommt gratis, findet das Spiel auf Gegenliebe, kann die vollständige Version dann zum Preis von 7,99 Euro gekauft werden.

Das klingt nach viel Geld, allerdings hat Publisher Playdead auch sechs Jahre Arbeit in den Titel investiert. Das Resultat ist ein verwirrend geniales Spiel, das den Nutzer lange beschäftigen und am Ende vielleicht mit einigen Fragezeichen zurücklassen wird. Der Download bringt 1,27 GByte auf die Waage und kommt als Universal-App für Smartphones und Tablets. Eine deutsche Lokalisierung ist nicht vorhanden, wird aber auch nicht gebraucht.

Playdead hat ein Meisterwerk geschaffen

Playdead hat mit dem Spiel eventuell den Höhepunkt dessen erreicht, was ein kleines, kreatives Studio auf die Beine stellen kann. Waren Out of this World und Flashback bereits auf dem Commodore Amiga Meilensteine des Genres, konnte Limbo alles bisher dagewesene in den Schatten stellen. Die Abenteuer des kleinen Jungen wurden mit Preisen förmlich überhäuft.

Dann folgten offenbar lange Jahre des Schaffens, um nun mit Insights ein bahnbrechendes Meisterwerk vorzustellen. Ganz neu ist das Spiel allerdings nicht, es wurde bereits vor Monaten für Windows PC veröffentlicht. Bevor wir das Game vorstellen, ein Tipp für alle interessierten Leserinnen und Leser: Die Spieleperle ist kein Casual-Game, sondern eine cineastische Reise in eine Parallelwelt. Der Titel hat daher Aufmerksamkeit und Respekt verdient – und zahlt das mit einer einzigartigen Spieleerfahrung zurück.

Playdead’s Inside im AppGamers Review

Das Spiel beginnt gleich seinem berühmten Vorläufer mit einem kleinen Jungen. Es ist Nacht, und der Kleine rennt durch das Unterholz. Rennen muss er auch, da Verfolger mit Masken,Taschenlampen und Bluthunden an seinen Fersen kleben. Die Geschichte beginnt düster, was auch für die Umgebung gilt. Die wenigen Farbtupfer sind eher Ausnahme denn Regel, dass Spektakel kommt in dunklen Grautönen.

Die Flucht steht dann auch erstmal im Mittelpunkt des Geschehens. Der Spieler steht bei dem Platformer vor der Aufgabe, den Jungen am Leben zu halten, indem er die Verfolger auf Distanz hält. Dazu gilt es, Puzzle zu lösen, Knöpfe zu drücken und Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Gutes Timing ist wichtig, der Neuzugang setzt aber im Gegensatz zu Limbo weniger auf Geschick sondern mehr auf Logik und Physik.

Playdead’s Inside für Apple iPhone iPad

Die Geschichte erschließt sich erst im Spielverlauf. Das mit der Welt einiges schief gelaufen ist, scheint jedoch klar: Hunde bellen und knurren, vor einer Scheune türmen sich tote Schweine und sogar ein einfaches Maisfeld gleicht einem Totenacker. Die Realität ist aus den Fugen geraten – doch wer ist daran schuld? Parallelen zu George Orwells Roman 1984 scheint es zu geben, und sei es nur im Kopf des Spielers.

Unheimliche Häuserschluchten voller Überwachungskameras, verlassene Laborkomplexe und überflutete Industrieanlage kreieren eine Atmosphäre, die alles andere als erfreulich ist. Ein totalitäres Regime scheint alles Schöne in der Welt zu unterdrücken. Warum und wieso bleibt allerdings offen. Das ist offenbar gewollt, da es bei dem Spiel nicht um einen Gegner, sondern um die von ihm gestaltete, lebensfeindliche Welt geht.

Ein kleiner Junge wird zum Helden

Der Junge wird sich im Spielverlauf nicht nur in das Herz des Nutzers spielen, er wird fast ein Teil von ihm. Sein Puls und seine Atmung werden schneller, sobald er in Gefahr gerät. Er schaut sich überrascht um, wenn eine neue Szene erscheint. Der Kleine reagiert praktisch so, wie der Spieler, der ihn mit der gelungenen Steuerung durch die Albtraumwelt steuert. Das ist ungewöhnlich – und extrem gut. Nun könnte man meinen, dass es sich bei dem Neuzugang um ein Action-Game handelt.

Dem ist nicht so. Auch wenn der Kleine häufig rennen, klettern und springen muss, sind es gerade die stillen Momente im Spiel, die beeindrucken. Die Isolation des namenlosen Helden geht förmlich ans Gemüt des Spielers. Die Flucht vor Bluthunden und langhaarigen Kreaturen zehrt an den Nerven, die Analyse von anderen Menschen gibt dem Spieler dann den Rest. Ja, es gibt einige wenige andere Figuren in dem Spiel, doch bei denen handelt es sich seelenlose Hüllen mit einem Maß an Lebensenergie, die jedem Zombie zur Ehre reichen würde.

Von Platformer zu cineastischem Spektakel

Die Geschöpfe sind allerdings auch des Rätsels Lösung. Der Junge wird im Spielverlauf lernen, die Wesen zu kontrollieren. Damit mutiert das Spiel von einem Platformer hin zu einer Erzählung über das Sein des Menschen. Spätestens in diesem Moment werden sich einige Spieler ernsthaft fragen, auf was für ein skurriles Abenteuer sie sich eingelassen haben. Steuern sie die Spielfigur oder steuert diese den Spieler?

Zweifel ob der eigenen Bedeutung für den weiteren Verlauf des Games entstehen: Flieht der Junge, weil er vor seinen Häschern entkommen muss oder treibt ihn ein ganz anderer Plan? Mit dieser Frage müssen wir diesen Review beenden, da es sonst zu massiven Spoilern kommen würde. Wir zeigen stattdessen unter dem Artikel einen Walkthrough des gesamten Spieles. Das Ende fehlt, aus oben genanntem Grund. Als Fazit muss festgehalten werden, dass Inside vermutlich eines der besten Games des Jahres 2017 ist. Fans des Genres werden es zum allerbesten Neuzugang hochstilisieren – und haben damit wohl recht.

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