Ratgeber

Gedanken über die Vergänglichkeit von Apps

Apps kommen und gehen – was Apple vor ein Problem stellt.

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Apps sind nicht für alle Ewigkeiten. Das Gegenteil ist der Fall, viele Spiele und Apps verschwinden nach einiger Zeit wieder aus dem App Store von Apple und lassen den Nutzer ohne Vorwarnung im Regen stehen. Handelt es sich um ausnehmend gute Spiele ist das zumindest ärgerlich, hat der Spieler monatelang Geld für In-App-Angebote ausgegeben, entsteht sogar ein finanzieller Schaden. Extrem unangenehm kann es bei kommerziellen Apps werden, mit denen man über Jahre erfolgreich gearbeitet hat.

Finanz-Apps wären hier ein gutes Beispiel. Anwender müssen sich auf die langfristige Verfügbarkeit von Apps verlassen können. Ist dem nicht so, hinterlässt dies Kratzer am sonst so hochpolierten Image des iPhone-Herstellers. Eine Untersuchung von AppGamers hat ergeben, dass von Kratzern keine Rede sein kann. Es handelt sich um wahre Gräben.

62 Prozent untersuchter Apps nicht mehr erhältlich

Eine jährliche Analyse aller „Broken-Links“ auf der AppGamers.de ist Grund für den vorliegenden Artikel. Mit „Broken Links“ sind in dem konkreten Fall Links in der App Store gemeint, mit denen sich unsere Leserinnen und Leser die von der Redaktion empfohlenen Spiele und Apps im iTunes Store herunterladen können. Jedes gepflegte Online-Portal ist angehalten, nicht mehr funktionierende Links regelmäßig zu entfernen. Das erhöht die Benutzerfreundlichkeit und bewahrt zudem vor Abstufungen von Google.

Die Suchmaschine mag ist überhaupt nicht, wenn Nutzer von Webseiten auf andere Seiten verwiesen werden, die es allerdings überhaupt nicht mehr gibt. Tiefer soll in das Thema an dieser Stelle nicht eingestiegen werden, SEO-Profis werden die Problematik ohnehin kennen. Das Ergebnis zählt, und das stimmt nachdenklich. 62 Prozent aller in den letzten 24 Monaten empfohlenen Spiele und Apps gibt es inzwischen nicht mehr im Apple iTunes Store.

Spieleperlen wie Lili werden nicht mehr angeboten

Betroffen sind dabei ebenso Spiele wie auch professionelle Anwendungen. Die Redaktion nimmt von sich in Anspruch, nur die besten Titel des App Stores vorzustellen. Der Prozentsatz könnte also wesentlich höher liegen. Selbst grandiose Spiele wie das kindgerechte Adventure Lili sind verschwunden. Ob sie wieder auftauchen werden, ist unbekannt. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Es mag an zu geringen Einnahmen gelegen haben, die eine Weiterentwicklung der Produkte nicht rechtfertigten.

Spiele und Apps müssen regelmäßig an die stets wachsenden Displays der Smartphones angepasst werden, Updates aufgrund neuer iOS-Versionen und Prozessoren kommen hinzu. Selbst lange erhältliche Anwendungen müssen somit permanent weiterentwickelt werden. Stimmen die Einnahmen dann nicht, wird die App halt entfernt. Andere wiederum verbleiben im App Store, laufen aber nicht mehr auf die neuen iOS-Versionen. Das von der Redaktion unlängst wieder vorgestellte Detective Grimoire ist so ein Beispiel.

Auch professionelle Anwendungen werden entfernt

Sogar renommierte Banking-Apps wie Outbank können zu einem Wackelkandidaten werden. Trotz tausender zahlender Benutzer wollte die Monetarisierung nicht so recht klappen, das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Das Fazit fällt ernüchternd aus. Apps und Spiele sollten als temporäres Vergnügen oder Werkzeug interpretiert werden. Professionelle Software findet sich zurzeit immer noch ausschließlich auf Desktop Computern.

Apple Nutzer können sich nicht darauf verlassen, dass ihre lieb gewonnenen Spiele für alle Ewigkeiten verfügbar sein werden. Gewiss, es gibt Ausnahmen vom Clash of Clans, Star Wars Galaxy of Heroes oder einige Produkte zum Thema Casino-Apps, doch im Allgemeinen gilt, dass Apps kommen und gehen. Wie alles im Leben, nur scheint die Frequenz bei mobilen Anwendungen außerordentlich hoch zu sein. Das könnte zu einem Vertrauensverlust führen. Ob Apple handeln kann und wird, bleibt abzuwarten. Vermutlich stehen die Chancen jedoch gering.

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