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Faszination kostenlos: Online-Shopping im Wandel

Der Umgang mit digitalen Medien, seien es Games, Musik oder Filme ist allgegenwärtig.

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Ratgeber: Die Digitalisierung nimmt schleichend mehr und mehr Bereiche ein. Der Umgang mit digitalen Medien, seien es Games, Musik, Filme oder redaktionelle Inhalte, ist allgegenwärtig und verstärkt zunehmend die Verbreitung einer Art „Gratis-Mentalität.“ Welche Folgen hat diese Entwicklung?

Physische Datenträger sind nahezu überflüssig geworden

Zuerst kam die Schallplatte. Wer bis Mitte der 70er Jahre aufgewachsen ist, kam an dem physischen Erwerb von Schallplatten nicht herum, sofern er denn Musik hören wollte. Die folgenden Tonbänder und Musik-Kassetten erlaubten es ab den 80er Jahren bereits Kopien von Originaltonbändern zu erstellen, Kinder der 90er „brannten“ sich nicht nur Audio-CDs, sondern auch CD-Roms, später DVDs und Blue-Rays. Seitdem das Internet ab den 2000er Jahren zunehmend mehr Verbreitung fand und sämtliche Medien auch in digitaler Form beliebig vervielfacht werden können, das physische Medium quasi komplett überflüssig geworden ist, ist die Bereitschaft für Inhalte zu bezahlen deutlich gesunken. Die „Gratis-Mentalität“ erstreckt sich dabei auf zahlreiche Bereiche.

Generation YouTube

Lange befanden sich „Gratis-Konsumenten“ von digitalen Medien auf Filesharing-Plattformen in einer Art Semi-Legalität, spätestens seit YouTube sind viele Filme, Clips oder Musikstücke mehr oder weniger legal für jeden kostenlos verfügbar. Für die heutige Generation von Jugendlichen ist es kaum noch üblich, sich Musik zu kaufen, höchstens in Form von Abos, die zu kleinem Preis uneingeschränkten Zugriff auf Musik oder Filme bieten. Anders sieht dies (noch) bei Games aus, doch auch hier gibt es Free-To-Play Ansätze, der sich mehr und mehr Entwicklerstudios bedienen.

Auch in der physischen Welt lieber kostenlos

Längst ist die „Gratis-Mentalität“ nicht mehr nur in Bezug auf digitale Inhalte zu finden. Wer bei Google gratis eingibt, findet nicht an erster Stelle etwa die Definition des Wortes, sondern zahlreiche Portale, auf denen Gratis-Produktproben, Apps, Gutscheine und Gratis-Aktionen zu finden sind. Auch sogenannte Cash-Back Aktionen werden von zunehmend mehr Verbrauchern genutzt, um durch treues Punkte-Sammeln vermeintliche Gratisprodukte zu erhalten.

Selbst Geld gibt es im Netz heute kostenlos. Zumindest in der Theorie. Onlinecasinos bieten Neukunden oftmals attraktive Boni, etwa Casino Freispiele ohne Einzahlung. So besteht mit ein wenig Glück die Chance echtes Geld zu gewinnen, mit ein wenig Pech aber auch die Chance dieses wieder zu verspielen.

Ein menschliches Ur-Phänomen

Prinzipiell ist die „Gratis-Mentalität“ sicherlich ein Ur-menschliches Phänomen. Wohl zu allen Zeiten haben sich Menschen gefreut, wenn sie etwas kostenlos bekommen haben. Kostenlos bedeutet in seiner eigentlichen Form allerdings auch ohne Kosten bzw. ohne irgendeine Gegenleistung oder Erwartungshaltungen. Die Industrie hat sich die sogenannte Gratis Kultur längst zu eigen gemacht, indem sie Gratisprodukte zu Marketingzwecken einsetzen. Auch Gratiszeitungen, Gratis-Apps oder anderer kostenloser „Webcontent“ lassen sich gut über Werbung finanzieren. Echte Kostenlosigkeit wird es daher in der Wirtschaft niemals geben.

Es bleibt zu erwarten, dass die Erwartung bestimmte Dinge kostenlos in Anspruch nehmen zu können weiter steigen wird. Es muss jedoch jedem klar sein, dass es eine Wertschöpfung aus dem Nichts nicht geben kann, daher begibt man sich bei den meisten kostenlosen Inanspruchnahmen letztlich in eine mehr oder weniger starke Abhängigkeit, ob bewusst oder unbewusst. Daher sollte bei jedem Gratis-Angebot abgewogen werden, ob nicht doch ein gewisser Haken an der Sache ist. In vielen Fällen ist es besser sein Geld in etwas zu investieren, das einer wie auch immer gestalteten Sache letztlich auch einen gewissen Wert beimisst.

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