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Vom Ende der Sperrfrist

Am Mittwoch um 20.15 Uhr sollte Deutschland erfahren, was sein Bundespräsident zu sagen hat. Netzpolitik.org konnte es nicht abwarten.

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Am Mittwoch um 20.15 Uhr sollte Deutschland erfahren, was sein Bundespräsident zu sagen hat. Eine dank Twitter und anderer sozialer Netzwerke nicht ganz kleine Schar Interessierter konnte das gesamte Interview einige Stunde zuvor bereits in ganzer Länge genießen: auf netzpolitik.org, dem Blog von Markus Beckedahl.

Abseits der ganzen Debatte um Bundespräsident Christian Wulff hatte sich nämlich eine kleine Geschichte abgespielt, die zwar als Nebensächlichkeit abgetan werden kann, und doch aber beispielhaft für das digitale Zeitalter steht. Wulff hatte seine öffentliche Entschuldigung exklusiv an ARD und ZDF verschenkt. Andere Medien durften die Aufzeichnung ebenfalls verwenden, sollten jedoch eine Sperrfrist einhalten.

Die Absurdität von Sperrfristen

Die Zahl der anderen Medien hat sich mit dem Internet mittlerweile aber so weit ausgedehnt und ist derart unüberschaubar, dass es kaum realistisch ist, auf die Wirkungsmacht einer solchen Sperrfrist zu setzen.

Blog-Betreiber Betreiber Beckedahl zu seinen Motiven: „Wir haben kurz überlegt, ob es Konsequenzen geben würde. Wir haben uns trotzdem dafür entschieden, diese zu riskieren. Unser Anliegen war, mit der Aktion auf die Absurdität von Sperrfristen und den privilegierten Vorab-Zugang zu Informationen für Journalisten in einer veränderten Medienlandschaft hinzuweisen.“ Sperrfrist dürfte somit zu den Wörtern gehören, die aus dem Sprachgebrauch der Gegenwart verschwinden werden.

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