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Sportwetten: Hessen verteilt 21 Konzessionen an Online-Anbieter

Sportwetten und Online-Glücksspiel sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch.

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Sportwetten und Online-Glücksspiel sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Seit Beilegung von Rechtsstreits werden nun auch Konzessionen verteilt. Deutsche Behörden brauchen zumeist Zeit, doch wenn sie etwas entscheiden, dann stehen sie auch zu ihrem Wort. Die Themen Online-Glücksspiel und Deutschland wollten lange nicht recht zusammenpassen, den Durchbruch brachte der Kompromiss von Bund und Ländern, sich auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag verständigen zu wollen. Der Glücksspielvertrag soll am 1. Juli 2021 in Kraft treten. Bis dahin gilt eine Übergangszeit für Anbieter von Sportwetten und Glücksspielen im Internet.

Das Land Hessen ist für die Vergabe von Konzessionen verantwortlich. 21 Stück wurden laut einem Bericht von RTL bereits vergeben, weitere 35 Anträge seien noch in Bearbeitung. Die Konzessionen betreffen bislang Anbieter von Sportwetten. Zu Betreibern von Online-Casinos liegen bisher keine offizielle Zahlen vor. Die Anzahl könnte jedoch in Anbetracht der Masse von Anbietern beachtlich sein. Vergleichsportale zeigen deutlich, dass es Hunderte von Betreibern von digitalen Casinos im Internet gibt. Das Bundesland Hessen wurde mit der bundesweiten Vergabe der begehrten Konzessionen beauftragt. Das erklärte Ziel besteht in einer Regulierung des Marktes. Unkontrollierte Angebote soll es künftig nicht mehr geben.

Vorgesehen ist ein Szenario, bei dem es ausschließlich Veranstalter gibt, die unter anderem den Jugend- und Spielerschutz sicherstellen. Konflikte zwischen den Bundesländern und ein juristischer Streit hatte in den vergangenen Jahren die Vergabe der Konzessionen gebremst. Nach dessen ebenso plötzlichem wie überraschendem Ende hatte das Regierungspräsidium Hessen 15 Anbietern eine Konzession erteilt. Das ist bereits einige Zeit her und seitdem geht es deutlich langsamer mit der Vergabe der Konzessionen voran. Die Behörde sieht die Unternehmen in der Bringschuld. Während der juristischen Zwangspause habe man von den Antragstellern keine Mitwirkung verlangen können, die meisten hätten ihr Verfahren in dieser Zeit nicht weitergeführt.

Mit den bereits 21 erteilten Konzessionen seien aber 87 Prozent des Marktes für Sportwetten reguliert. Sollte Anbieter auf Zeit spielen wollen, müssten sie mit Konsequenzen rechnen: „Die Anbieter, die offensichtlich kein Interesse an dem Erlaubnisverfahren zeigen, indem zum Beispiel nur sehr zögerlich noch fehlende Unterlagen vorgelegt werden, erhalten eine Anhörung zur beabsichtigten Ablehnung des Antrags.“ Eine Ablehnung wegen unzureichender Mitwirkung habe es bislang noch nicht gegeben. Bei drei Verfahren liefen aber deswegen Anhörungen. Gegen Sportwetten-Angebote, für die kein Antrag gestellt worden sei, gehe man vor, indem man sie verbiete.

Nach Angaben der Behörde sind seit Anfang 2020 insgesamt 78 entsprechende Verfahren eingeleitet worden. 53 Anbieter hätten sich daraufhin vom Markt zurückgezogen. 18 Untersagungen wurden ausgesprochen. 7 Verfahren würden aktuell noch bearbeitet. „Wichtig ist nun, dass der Vollzug gegen illegale Anbieter konsequent erfolgt“, erklärte Luka Andric, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Sportwettenverbands. Andric betont außerdem, dass es ebenso wichtig sei, die seit Monaten anhaltende Blockadehaltung im Glücksspielkollegium aufzulösen und über bereits eingereichte Anträge zügig und pragmatisch zu entschieden. Das Glücksspielkollegium ist ein an den Entscheidungen beteiligtes Gremium der Bundesländer. Es tagt nicht öffentlich und stand wiederholt wegen Intransparenz in der Kritik.

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