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Gaming: Entwickler bangen um Gelder

50 Millionen Euro sollen verteilt werden – was aber offenbar nicht erfolgt.

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Spieleentwickler zittern um Fördermillionen

Die Bundesregierung hatte der deutschen Spielebranche Fördergelder in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro versprochen. Bislang wurden aber kaum Gelder bewilligt. Die Verbände sehen die Verantwortung bei dem zuständigen Ministerium – dem Verkehrsministerium.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) habe einen Bürokratiestau, heißt es. Die Games-Branche spielt inzwischen weltweit mehr Geld ein als die Filmindustrie. Die Gewinne fließen jedoch überwiegend ins Ausland. In Ländern wie den USA, Japan, China, Korea und Russland werden die großen Erfolgsgeschichten geschrieben.

Games-Branche mit mehr Umsatz als Filmindustrie

Das soll sich nach dem Willen des Bundesregierung ändern. Für 2020 sind neben Willensbekundung sogar erstmals Fördermittel im Haushalt vorgesehen. Rund 50 Millionen Euro will die Regierung für „Games made in Germany“ ausgeben.

Interessierte Spieleentwickler konnten sich zwischen Juni und August 2019 um eine Projektförderung in Höhe von bis zu 200.000 Euro bewerben. Wie T-Online unter Berufung auf das Branchenmagazin „Games Wirtschaft“ berichtet, sollen rund 380 Bewerbungen bei zuständigen Verkehrsministerium eingegangen sein. Allerdings wurden bislang nur 21 Anträge bewilligt.

380 Bewerbungen – bislang nur 21 Bewilligungen

„Würde dieses Tempo beibehalten, wäre der Stapel in frühestens sechs Jahren abgearbeitet“, heißt es in dem Bericht. Auch die bislang bewilligte Fördersumme von 2,7 Millionen Euro ist weit von dem ursprünglich definierten Ziel entfernt. Geld ist somit genug da, die Mittel werden aber nicht abgerufen. Parallelen zum Breitbandausbau zeichnen sich auf.

Schuld sei ein Bürokratiestau im zuständigen Verkehrsministerium, denn das Bewerbungsverfahren sei aufwändig. Betroffene Firmen klagen über das Antragsformular, das keine Uploads von Dokumenten erlaubt und nur eine begrenzte Zeichenzahl vorgibt. Auf die Antragsstellung folge oft „E-Mail-Ping-Pong“ mit den Ministeriumsmitarbeitern zu in der Branche eher unüblichen Detailfragen.

Games-Industrie mit rasanter Weiterentwicklung

Ob und wann der Verkehrsministerium die überlange Bearbeitungszeit in den Griff bekommt, ist nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass Deutschland derart kaum den Anschluss an die großen Player wieder erlangen wird. Das Gegenteil könnte der Fall sein: Die Branchen Games und Online-Games entwickelt sich zurzeit in galoppierender Geschwindigkeit weiter.

Online-Blockbuster werden inzwischen auch für Smartphones und Tablets verfügbar gemacht und gewinnen auf diese Weise noch mehr Spiele hinzu. Die großen Publisher und Studios verfügen inzwischen über riesige Finanzreserven, die sie in die Weiterentwicklung vorhandener Spiele und komplett Neuentwicklungen investieren. Newcomer haben es daher immer schwerer, am Markt Bestand zu haben.

Zahlenspiele zu Videogames und Online-Casinos

Was Browsergames betrifft gilt auch für Online-Casinos: Die großen Anbieter beherrschen den Markt und sorgen mit immensen Investitionen und Marketingausgaben dafür, dass es so bleibt. Für Spielerinnen und Spieler ist das durchaus von Vorteil, haben sie derart doch die Gewissheit, dass die Online-Plattformen stets auf dem neuesten Stand der Technik sind. Online-Casinos zu finden ist somit heute ein Kinderspiel, außerdem gibt es zahlreiche Internetseiten, die sich auf Gegenüberstellungen von Anbietern spezialisiert haben.

Ein vergleichendes Zahlenspiel: Laut dem Online-Portal Statista wird sich der Umsatz mit Videogames im Jahr 2020 voraussichtlich auf rund 85,4 Milliarden US-Dollar belaufen. Online-Casinos erwirtschafteten laut Ruhr24 allein in Deutschland im Jahr 2017 einen Umsatz mehr als 16 Milliarden Euro. Das Verkehrsministerium hat bisher 2,7 Millionen Euro bewilligt.

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