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Elektroroller: Etabliert, aber noch kein Hype

Anbieter von E-Scootern melden gute Jahresergebnisse.

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Anbieter von E-Rollern melden gutes Jahr

Elektroroller haben sich in Deutschland etabliert. Die Anbieter blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Es gibt aber auch kritische Stimmen. E-Scooter-Verleiher Lime berichtete diese Tage von 1,2 Millionen Kilometern, die allein in Frankfurt seit Mitte Juni 2019 auf Rollern zurückgelegt worden sein.

Das US-Unternehmer rechnet vor, dass dies immerhin die dreifache Entfernung zum Mond sei. Wird die Zahl auf Tage und Fahrzeuge umgerechnet, lautet das Ergebnis sieben Kilometer. Man sei profitabel, erklärt Lime. Die Kalifornier sind einer von vier Anbietern, die seit Ende Juni 2019 ihre akkubetriebenen Fahrzeuge in der Metropole anbieten.

Befürchtungen haben sich nicht bestätigt

Sonderlich enthusiastisch fiel der Start nicht aus, da die Befürchtungen groß waren. Elektroroller könnten Wege und Bürgersteige blockieren, es werde zu zahlreichen Unfällen kommen und sogar die Verseuchung des Mains durch giftige Akkus wurden ins Feld geführt. Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) kommentierte, dass er keinen Bedarf für E-Scooter sehen würde.

Zahlreiche Verkehrsteilnehmer sehen das offenbar anders. „Das Geschäft läuft viel besser als prognostiziert“, erklärt Max Hüsch, Deutschlandchef des Anbieters Circ aus Berlin. Christian Gessner vom amerikanischen Konkurrenten Bird spricht von einem „sehr positiven Jahr“. Und vom Berliner Anbieter Tier Mobility heißt es, dass die Nachfrage „deutlich größer als gedacht“ sei. 1.500 E-Scooter seien in Frankfurt mittlerweile verteilt, damit sei Tier der Marktführer.

Konkrete Bilanzzahlen liegen nicht vor

Ob Elektroroller und E-Scooter ein erfolgreiches Geschäftsmodell darstellen, ist bislang offen. Mit konkreten und vergleichbaren Zahlen halten sich die Anbieter zurück. Bird zum Beispiel gibt lediglich an, weltweit pro Fahrt rund 1,27 US-Dollar einzunehmen. Bedenken in punkto Unfälle und Umwelt haben sich inzwischen reduzier.

E-Scooter sollen erst 2020 in die Unfallstatistik aufgenommen werden, Polizeimeldungen verunglückter oder auf dem Gehweg fahrender E-Scooter-Fahrer sind aber deutlich geringer geworden. Nach dem ersten Hype setzen Anbieter nun stabilere Fahrzeuge ein. Man spricht von einer Haltbarkeit von 18 Monaten. Tier und Circ setzen mittlerweile auf Modelle, bei denen die Akkus nicht mehr fest verbaut sind, sondern ausgetauscht werden können.

Moderne Mobilitätsangebote mit Nachfrage

Elektroroller sind somit durchaus für positive Schlagzeilen gut. Ihre Beliebtheit scheint trotz allem nicht so hoch zu sein, wie bislang angenommen. Laut einer Umfrage des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov nutzt jeder fünfte Großstädter auch neue Mobilitätsangebote.

Zu diesen zählen Taxi-Alternativen wie Uber und Free Now, Car-Sharing, Leihfahrräder und Elektro-Roller. Yougow will bei einer Umfrage ermittelt haben, dass junge Leute Taxi-Alternativen zwar lieber als Großstädter ab 51 Jahren nutzen, jedoch nicht häufiger zum E-Roller greifen als diese. Innerhalb des Altersgruppen scheint die Nutzung ausgeglichen zu sein.

Entscheidungskriterien zum Kauf

Elektroscooter kommen für viele bevorzugt in der Freizeit in Frage. Der Weg zum Arbeitsplatz wird nach wie vor lieber mit dem PKW vorgenommen und für die Heimfahrt von der Disco zur modernen Taxi-Alternative gegriffen. Diejenigen, die sich zum Kauf eines Elektrorollers oder eine E-Scooters entschließen, werden von einem nahezu unüberschaubaren Angebot konfrontiert.

Verarbeitung, Reichweite und Preis sind nur drei der vielen Kenndaten, aufgrund derer Kaufentscheidungen gefällt werden. Das Online-Portal Elektroroller-Scooter-Test nennt zudem auch Fahrverhalten und Beschleunigung als Kriterien. Der eFlux Street schneidet gut im Test ab. Viele Kunden wählen ihr Fahrzeug außerdem nach der Höchstgeschwindigkeit aus, was Rückschlüsse auf die Nutzung zulässt. Als Fazit haben sich Roller und Scooter mit Elektroantrieb in Deutschland etabliert. Ob ihre Nutzung künftig steigen wird, bleibt abzuwarten.

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