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Corona-Warn-App: Markus Söder ist mit Ergebnissen nicht zufrieden

Corona-Warn-App muss Kritik einstecken: Markus Söder will über die App „nachdenken“.

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Corona-Warn-App muss Kritik einstecken: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will über die App „grundsätzlich nachdenken“. Das einstige Aushängeschild in Sachen digitaler Bekämpfung der Corona-Pandemie soll seiner Meinung nach nicht nur um „ein paar Funktionen“ erweitert, sondern generell massiv überarbeitet werden. Söder richtete daher einen „dringenden“ Appel in Richtung Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Corona-App um einige Aspekte beim Datenschutz zu erleichtern und derart „mehr Bewegungsfreiheit für den Einzelnen“ zu erzielen. Wie eine erweiterte Bewegungsfreiheit in Zeiten eines teilweisen Lockdowns aussehen könnte, erklärte der Ministerpräsident Bayerns nicht.

Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeine Zeitung wollten sich weder das Bundeskanzleramt noch das federführende Gesundheitsministerium dazu äußern, ob man nun tatsächlich „grundsätzlich nachdenkt“. Schon seit Monaten pochen beide darauf, dass die Grundsatzentscheidung für die freiwillige Nutzung bei gleichzeitiger Datensparsamkeit unumstößlich ist. Nur so sei gewährleistet, dass sich die Warn-App überhaupt jemand herunterlade – immerhin 22 Millionen Mal ist dies bislang geschehen.

In dieser unverarbeiteten Auseinandersetzung spiegelt sich die ganze Hilflosigkeit eines Hochtechnologielandes, das sich in der Kontaktnachverfolgung auch neun Monate nach Ausbruch der Corona-Krise scheinbar nur auf überforderte Gesundheitsämter stützen kann. Gerne wird in diesen Situationen auf Asien verwiesen, wo sich die Menschen schon wieder in vollen Konzertsälen drängen und fröhlich in den Restaurants sitzen. Zur Wahrheit gehört jedoch: Auch dort hat es eine großzügigere Datensammlung über eine einzelne App allenfalls in China gegeben. Die Koreaner stützen sich auf etliche Quellen, die bis zur Auswertung von Kreditkarten führen, um das Geschehen nachzuvollziehen. Und in den Vereinigten Staaten spielten Apps mit Namen wie „Covid Trace“ nicht einmal in der öffentlichen Diskussion eine große Rollen.

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