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Apple: Anbieter von Medien-Apps können Provisionen umgehen

Netflix, Spotify & Co. können künftig leichter die App Store-Provision umgehen.

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Apple macht Zugeständnisse: Anbieter von Medien-Apps wie Netflix, Spotify und Verlagshäuser können künftig leichter Provisionen umgehen. Der Schritt gefällt allerdings nicht allen: Kritiken vermuten eine PR-Show, mit der der iPhone-Hersteller von einem anderen Streit ablenken will.

Anbieter von Medien-Apps dürfen nun innerhalb ihrer mobilen Anwendungen einen Link auf eigene Bezahlseiten setzen und derart die Abgabe an Apple umgehen. Hintergrund ist laut einem Bericht von Tagesschau eine Einigung mit der japanischen Wettbewerbsbehörde. Ob die Maßnahme wirklich ein Einlenken des US-Konzerns bedeutet, wird überwiegend bezweifelt.

Apple geht auf Anbieter von Medien-Apps zu

Joanna Stern vom Wall Street Journal erklärte gegenüber CNBC: „Das ist eine nette PR-Geschichte für Apple. Und natürlich spielt die japanische Wettbewerbsbehörde eine Rolle. Das hat Apple aber nicht getan, weil es so ein gutes Herz hat.“ Stern sagte weiter, dass man nun den Ausgang von dem Epik-Prozess abwarten müsse.

Marktbeobachter und Analysten sind sich zudem darin einig, dass das Zugeständnis Apple nicht wirklich weh tut. Netflix und Spotify haben längst die Möglichkeit abgeschafft, auf iPhones oder iPads Abos für ihre Dienste abzuschließen. So müssen sie keine 30-Prozent-Provision bezahlen. Außerdem würden sie Apple, das selbst einen Musikstreaming-Dienst und eine Video-On-Demand-Plattform betreibt, wertvolle Kundendaten in die Hände spielen.

Kritiker wittern einzig eine PR-Geschichte

Am schwersten aber wiegt: Das meiste Geld in seinem App-Store, vermutlich mehr als 70 Prozent, verdient Apple mit Spiele-Apps. Und für die gilt diese neue Regelung nicht. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr mit Gaming-Apps fast 78 Milliarden Dollar verdient. Steve Kovac von CNBC meint, beim Gaming verdiene Apple einen großen Batzen. „Deshalb messen wir der Gerichtsentscheidung im Epic-Prozess so eine große Bedeutung bei. Hier erwarten wir in Kürze ein Urteil“, so Kovac.

„Gaming-Apps dürften Apple viel härter treffen als diese Medien-Apps.“ Der Prozess am Bezirksgericht in Oakland, nahe San Francisco, zwischen der Spielfirma Epic und Apple dürfte also entscheiden, wie es mit den App-Stores von Apple aber auch Konkurrent Google weitergeht. Beiden Konzernen werfen Entwickler, Politik und Aufsichtsbehörden vor, ein Duopol zu bilden. Zusammen kontrollieren sie nahezu die gesamte App-Ökonomie von Android und iOS.

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